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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 8. November 2017; 20:12
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Oe/Kapitalismus:

> Auch Mercer will uns länger hackeln lassen

Manche Dinge wirken wie bestellt. Sind es aber gar nicht. Oder? Da flatterte
am 23.Oktober die Presseinformation zum "Melbourne Mercer Global Pension
Index 2017" in die Redaktion. Diese Stude des international tätigen
Consulting-Unternehmens vergleicht die Altersversorgungssysteme "in 30
ausgesuchten Ländern" -- und da landete Österreich in der Gesamtwertung nur
auf dem 21.Platz. Nein, diese Studie ist natürlich nicht auf die
Pensionsideen des ÖVP-Chefs zugeschnitten, der die Pensionen ja auch nicht
kürzen, sondern retten will -- schließlich erschien die Studie eben über 30
Länder und orientierte sich nicht an österreichischen Wahlkämpfen. Nur:
Wieso kann man dann Folgendes in der Aussendung lesen? "Auch wenn im
Wahlkampf das Thema Pension stiefmütterlich behandelt wurde, wäre es
wünschenswert, dass die neue Bundesregierung den Handlungsbedarf erkennt und
sich von der Meinung befreit, dass die Pensionen in Österreich ohnehin
sicher sind. Betrachtet man den demografischen Wandel, darf man nicht länger
die Augen verschließen und muss im Sinne der fehlenden Nachhaltigkeit des
Systems endlich handeln" -- so wird Josef Papousek, Geschäftsführer von
Mercer in Österreich, in der Aussendung zitiert. Und man gibt in dieser
Aussendung auch gleich Tips wie man es besser machen könnte: "Um die
Zukunftsfähigkeit des Systems zu gewährleisten, sollten sich die
Pensionsreformkommissionen und Arbeitsgruppen der österreichischen
Ministerien weiterhin mit den folgenden Themen befassen: Koppelung des
gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung, Erhöhung der
Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer, Ermöglichung eines flexiblen Übergangs in
den Ruhestand, Schnellere Erhöhung des Pensionsantrittsalters für Frauen".
Und das kommt daher als hochseriöse Studie, liest sich aber wie das
Pensionsreformprogramm von Sebastian Kurz.

Nunja, das kommt heraus, wenn eine Firma, die dafür bezahlt wird, Managern
zu erklären, wie sie mit weniger Personal mehr Profit machen,
volkswirtschaftliche Studien erstellen. Und solche Programme, in eine "neue"
Partei gegossen, werden dann auch noch gewählt von denjenigen, die demnächst
"freigestellt" werden könnten.
-br-


Anm.: Siehe auch Kampagne der Industriellenvereinigung im heutigen akin-pd:
Letzte Worte/Presseschau




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