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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 10. Dezember 2014; 14:22
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Leserbrief:

> Wachstumsverzicht auch anders denkbar

Zu B.Redl: "Was ist ein Staat?", akin 25/2014

Der Artikel hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es gibt nur einen einzigen
Absatz, mit dem ich Probleme habe. Er lautet: "Damit wären wir bei einem
Wirtschaftsmodell, das keinen Wachstumszwang hat, aber in dem natürlich auch
kaum Kredite vergeben werden. Was wiederum eher zu einem zum Feudalismus
tendierenden Wirtschaftssystem passen würde (übrigens auch zum
Antisemitismus, aber das ist eine andere Geschichte). Fällt jemand etwas
auf? Ich höre schon unsere wutbürgerlichen Banal-Geldkritiker, die da
plötzlich etwas Sympathisches am IS entdecken könnten."

Ich glaube man sollte ein "Wirtschaftsmodell, das keinen Wachstumszwang hat"
nicht so eng und undifferenziert mit Begriffen wie "Feudalismus",
"Antisemitismus" und "wutbürgerlicher Banal-Geldkritik" verknüpfen. Denn es
muss wohl auch ein Wirtschaftsmodell ohne Wachstumszwang denkbar sein, das
weder feudalistisch noch mit Antisemitismus und/oder wutbürgerlicher
Banal-Geldkritik verknüpft ist. Ich glaube nämlich, dass eine
solidarisch-demokratische Planwirtschaft genau so ein Modell ohne
Wachstumszwang ist. Oder umgekehrt gedacht: Die innere zwanghafte Bindung
der kapitalistischen Marktwirtschaft an ein in Marktpreisen gemessenes
Wachstum ist gegenwärtig m.E. eines der stärksten Argumente für die
praktische Notwendigkeit einer Überwindung dieses Wirtschaftsmodells.
*Karl Czasny*

*

Antwort
Lieber Karl, du hast mit deiner Kritik völlig recht. Ich hab mir sowas auch
schon beim Schreiben gedacht. Deswegen steht ja auch nicht dort, daß
Wachstumsverzicht zu Feudalismus führen muß, sondern eher dazu paßt (als zum
Kapitalismus). Nur wollte ich diese Alternativen nicht näher aufführen, weil
ich sonst einfach die Konstruktion des Textes, der sowieso schon recht
zerfahren geraten ist, noch weiter beschädigt hätte.
*Bernhard Redl*



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