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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 23. Maerz 2010; 21:59
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Debatten:

> Zu TaeterInnen machen

Zu:"Das Patriarchat", akin 6/2010
(in Folge der "Totschlag- und DefMa-Debatte")

Lieber -postcore-! Es freut mich, dass du meine Kritik am
DefMa-Konzept prinzipiell positiv aufgenommen hast. Umso bedauerlicher
finde ich es, dass du in deiner Replik auf keinen einzigen der von mir
vorgebrachten Kritikpunkte eingehst.

Stattdessen reisst du nur kurz das Prinzip der "transformativen Hilfe"
an, welches allerdings ebenso wie die DefMa darauf basiert, das jede/r
individuell beliebig jederzeit von jedem/von jeder zum Taeter/zur
Taeterin gemacht werden kann. In einem solchen System wuerde ich mich
aber noch weit weniger frei fuehlen als in der herrschenden
repraesentativen Demokratie - unabhaengig davon, ob ich mich in bzw
von dieser vertreten fuehle oder nicht.

Zum Thema Patriarchat wurde weit mehr publiziert und diskutiert, als
an Links auf einer Wikipedia-Seite Platz haette. Von den dort
angefuehrten Merkmalen des Patriarchats treffen auch bloss noch
(maximal) zwei auf die Gesellschaftsordnungen europaeischer
Demokratien zu - der Androzentrismus und das maennliche Gottesbild
(selbst ueber ersteres liesse sich streiten).

Eine ausfuehrliche Diskussion hierueber wuerde wohl den Rahmen einer
AKIN-Kolumne sprengen. Ich moechte daher zu deinen Ausfuehrungen nur
kurz Folgendes festhalten: Dass auch Frauen patriarchale Strukturen
verinnerlicht haben (koennen), steht fuer mich ausser Frage. Es laesst
sich aber nicht bestreiten, dass die Besetzung von Machtpositionen
durch Frauen die gesellschaftlichen Strukturen veraendert.
Selbstverstaendlich koennen tausende Jahre Patriarchat nicht in
wenigen Jahrzehnten hinweggefegt werden. Gerade im Bereich der Justiz
(Gesetzgebung und Rechtsprechung) hat sich hier in den letzten
Jahrzehnten aber enorm viel getan, allem voran im Familienrecht.
Schliesslich kommt es nicht von ungefaehr, dass sich zunehmend
Maennerrechtsbewegungen formieren, die sich von der "weiblichen"
Justiz uebergangen oder diskriminiert fuehlen*.

Mit anarchofeministischen Gruessen
*-EH-*

* Siehe zB: www.maennerpartei.at, www.unzensuriert.at,
www.genderwahn.com, www.vaeterrechte.de



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