**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Juni 2009; 18:27
**********************************************************
Debatte:
> Uebers Denken und uebers Fuehlen
Anmerkungen zur Debatte "Ueber die ganz bloeden Buben"
(akin 14/09, akin-pd 19.5.2009; ueber die Ereignisse von Ebensee)
*
Mensch kann Jede und Jeden verstehen -- grundsaetzlich.
Ist eine Energiefrage.
Ja, es ist vermutlich moeglich, H.C.Strache zu verstehen. Mensch
muesste sich nur intensiv mit ihm beschaeftigen, mit seiner Kindheit,
seinen Eltern, seiner Umgebung und mensch wuerde verstehen...
Fragt sich nur, ob sich das auszahlt.
Weil, so wie Haider, waere auch Strache zu ersetzen. Das Problem sind
ja nicht diese beiden, sondern der Anklang, den solche Typen finden.
Und wie ist das mit den bloeden Buben?
Wenn wir nicht einmal die Energie aufbringen koennen, solche Leute zu
verstehen, dann sind wir ziemlich am Sand. Fragt sich, ob sich wer
findet, der/die sich hinsetzt, um diese Buben zu verstehen. Aber
sicher koennen wir uns es nicht leisten, sie ins politische Gegnereck
zu stellen und zu bekaempfen. Nicht einmal wenn wir die Gefaengnisse
privatisieren.
Unsere Glaubwuerdigkeit: Wir Linken kommen daher, als ob wir keinerlei
faschistoide Gefuehle entwickeln wuerden, die wir in Wirklichkeit
reflektieren und nicht rauslassen, wogegen ja nichts zu sagen ist.
Dafuer ist ja das Hirn da.
Wenn wir aber in der Oeffentlichkeit immer demonstrieren, dass wir
diese Gefuehle nicht haben (wisst's eh, die beiden baumlangen
Schwarzafrikaner, die sich an die beiden Enden eines
Strassenbahnwaggons setzen und sich lauthals unterhalten...), dann
sind wir entweder unglaubwuerdig oder die Leute haben das Gefuehl,
dass wir gewisse unbehagliche Gefuehle, die die Leute haben, nicht
verstehen und glauben daher nicht, dass wir ihre Probleme ernst nehmen
koennen. Ein ganz lieber Freund hat einmal gesagt, dass es rassistisch
ist, wenn mensch bei der Beurteilung von Verhaltungsweisen, die mensch
eigentlich nicht akzeptiert, den kulturellen Hintergrund als
Entschuldigungsgrund heranzieht. Ist vielleicht ueberspitzt
formuliert, aber vielleicht als Antithese fuer die weitere Diskussion
ein Ansatz. Das waren so die Gedanken, die mir beim Lesen des Artikels
ueber die Debatte zwischen Ilse und Bernhard gekommen sind.
*Kurt Winterstein*
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin