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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. Dezember 2007; 20:13
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Kapitalismus:
> Attac fordert Derivate-Pruefung
Fuer Attac sind die aktuellen Plaene der EU-Finanzminister fuer eine Reform
der europaeischen Finanzmarktaufsicht bei weitem nicht ausreichend. "Der
Ansatz einer EU-weiten Aufsicht ist richtig, aber ohne weitreichende
Kompetenzen wird sie wirkungslos bleiben und weitere schwere Finanzkrisen
und ihre Folgen wie den aktuellen Zinsanstieg fuer Unbeteiligte nicht
verhindern koennen", so Attac-Gruendungsmitglied Christian Felber.
Attac fordert daher folgende Massnahmen fuer eine effektive
Finanzmarktregulierung:
• Schaffung einer unabhaengigen oeffentlichen Rating-Agentur:"Die
Bewertungen privater Rating-Agenturen erweisen sich als voellig
unzuverlaessig. Sie beziehen 50% ihrer Einnahmen aus Derivatbewertungen fuer
ihre Geldgeber und stellen somit viel zu gute Zeugnisse aus. Dies hat sich
zum wiederholten Male in der aktuellen Kreditkrise bestaetigt. Die EU muss
hier den Anfang machen und eine oeffentliche und finanziell unabhaengige
Rating-Agentur schaffen", so Felber.
• Genehmigungspflicht fuer Derivate: Die Hypothekenkrise haette vollkommen
verhindert werden koennen, wenn der Weiterverkauf gebuendelter Hypotheken
einer Genehmigung unterlegen und unterbunden worden waere. Diese
Sicherheitsmassnahme fehlt derzeit voellig in der Finanzmarktaufsicht.
Bestimmte hochriskante Derivate duerfen nicht genehmigt werden, zum Beispiel
der Kredithandel. "Die bedingungslose Zulassung von Derivaten erhoeht das
Systemrisiko massiv. Der unregulierte Handel ausserhalb der Boersen muss
beendet werden", so Felber.
• Strenge Regulierung von Fonds: Fuer Investmentfonds sollten strenge
Transparenz-, Anlage-, Kreditaufnahme- und Steuerregeln gelten. Fonds, die
diese Charta nicht erfuellen, duerfen in der EU nicht gemanagt, beworben und
vertrieben werden. "Damit haetten Fonds, die in Steueroasen lizensiert sind,
keine Chance. Ausserdem muessen Private-Equity- und Hedge-Fonds, die sich an
Unternehmen mit extremen Renditeforderungen beteiligen, durch das Verbot,
Kredite aufzunehmen, hohe Steuern und die Koppelung der Stimmrechte an eine
Haltedauer von mehreren Jahre beschraenkt werden."
"Ein globaler Finanzmarkt benoetigt eine globale Finanzmarktaufsicht. Eine
EU-weite Finanzmarktaufsicht fuer den EU-Binnenfinanzmarkt ist eine
Mindestanforderung. Die EU sollte sich darueber hinaus fuer eine effektive
weltweite Regulierung in einer Unterorganisation des Wirtschafts- und
Sozialrates der UNO einsetzen", so Felber abschliessend. (Attac, 5.12.2007)
*
Siehe auch in diesem akin-pd: Cash oder Crash? - Hintergrundartikel
zur
Rolle der globalen Finanzmaerkte
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