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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 10. Oktober 2006; 19:35
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Konzerne:

> "Rechts vom Gustl ist nur mehr der Dschingis Khan!"

Hintergruende zur Person Baron August von Finck

Bekanntlich hat die Treibacher Industrie AG einen Aktivisten der "Werkstatt
Frieden & Solidaritaet" wegen dessen Artikel zur Rohstoffausbeutung in der
DR Kongo geklagt (akin 21/06, akin-pd 12.9.2006). Die Werkstatt hat sich
daher die Hintergruende des Eigentuemers der Treibacher etwas naeher
angeschaut.

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Bis zum Jahr 2000 gehoerte die Treibacher AG zum
Bank-Austria/Creditanstalt-Konzern. Im Jahr 2000 wurde die Treibacher
Industrie AG privatisiert und an den deutschen Baron August von Finck
verkauft. Dieser Baron ist ein schillernde Figur. Ueber seinen Vater August
von Finck senior entnehmen wir dem Internet-Lexikon Wikipedia: "Er gehoerte
zu den ersten Bewunderern Adolf Hitlers und hat mit seiner damaligen
Privatbank ‚Merck, Finck & Co.' zahlreiche juedische Banken arisiert."
(Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Finck_senior)

So uebernahm er nach dem "Anschluss" Oesterreichs an Nazi-Deutschland die
Rothschildbank in Wien. August von Finck senior hinterliess seinen Soehnen
ein Milliarden-Erbe. August von Finck junior, der jetzigen
Treibacher-Eigentuemer, liegt mit einem geschaetzten Vermoegen von 6,3
Milliarden Dollar auf Platz 70 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der
Welt. Er zaehlt zu den zehn reichsten Maennern Deutschlands.

Und auch ueber die politischen Vorlieben von August von Finck junior ist
einiges bekannt. So unterstuetzte er in den 90er Jahren einen gewissen
Manfred Brunner vom "Bund freier Buerger" mit acht Millionen DM. Dieser
"Bund freier Buerger" war ein Versuch, am rechten Rand in Deutschland eine
Partei nach dem Vorbild der damals hoechst erfolgreichen Freiheitlichen in
Oesterreich zu etablieren. Joerg Haider, ein Duzfreund Manfred Brunners,
unterstuetzte diese Ambitionen hoechst persoenlich. Ueber die Versammlungen
des "Bundes freier Buerger" wird in der Sueddeutschen Zeitung berichtet:
"Brunner bedient mit seiner Partei und deren Parolen das ultrarechte
Spektrum ... Brunner setzt auf einen Kurs zwischen gutbuergerlich und
rechtslastig, wobei in den gut besuchten Versammlungen auch voelkische und
sogar antisemitische Toene laut wurden." (SZ, zit. nach antifa-nachrichten
Okt.-Dez. 2002) Die Sueddeutsche Zeitung zitiert den Bankier-Kollegen
Ferdinand Graf von Galen ueber die politischen Positionen des
Brunner-Sponsors August von Finck: "Rechts vom Gustl steht bloss noch der
Dschingis-Khan". (SZ 10.10.2002)

Nachdem diese politischen Ambitionen Ende der 90er Jahre gescheitert waren,
erhaelt der rechte Baron den Zuschlag bei der Privatisierung der Treibacher
AG - also just im Heimrevier von Joerg Haider, mit dem er zuvor noch
gemeinsam den Aufbau eines FPOe-Klons in der BRD geprobt hatte. Die
Treibacher duerften offensichtlich ueber gute Kontakte zur schwarz-blauen
Regierung verfuegt haben. Immerhin wurden hoechste Organe der Treibacher AG
in die Aufsichtsratsfunktionen staatlicher Unternehmungen befoerdert (OeBB,
Verbund, Austrian Airlines).

Mit der Ruestungsindustrie im Boot

Auch die oekonomischen Ambitionen August von Fincks sind aufschlussreich. So
hat sich der Milliardaer mittlerweile als Hauptaktionaer beim groessten
deutschen Baukonzern Hochtief AG eingekauft. Die Hochtief AG ist ein
deutsches Leitunternehmen, das von der deutschen Regierung massiv protegiert
wird. So konnte die Hochtief AG grosse Bauauftraege im kriegszerstoerten
Afghanistan an Land ziehen, nachdem dort Bundeswehrtruppen stationiert
worden waren. Massiv interventierte die deutsche Regierung fuer Auftraege an
Konzerne wie Hochtief im zerstoerten und besetzten Irak.

Neben August von Finck ist bei der Hochtief AG auch das "who is who" der
deutschen Ruestungsindustrie an Bord: so finden sich im Aufsichtsrat der
Hochtief AG Vertreter, die den Ruestungskonzernen Thyssen-Krupp und Siemens
sowie der Deutschen Bank - Hauptaktionaere von Daimler-Chrysler
(Koeigentuemer des deutsch-franzoesischen Ruestungsgiganten EADS) -
zugerechnet werden koennen. Die wirtschaftliche Logik dieses Engagements der
Ruestungsindustrie bei diesem Baukonzern ist wohl einfach: zuerst Geschaefte
mit dem Krieg, danach Geschaefte beim Wiederaufbau. Diese Verflechtungen
lassen vermuten, dass der Treibacher-Eigentuemer August von Finck eine
wichtige Drehscheibe in diesem Geflecht zwischen Ruestungsindustrie und
deutscher bzw. oesterreichischer Regierung (gewesen) ist. Mit der
oesterreichischen Regierung duerfte ihn die politische
Gesinnungsgemeinschaft mit Joerg Haider verbunden haben, mit der deutschen
die strategische Bedeutung der Hochtief AG. Das wirft auch Fragen in
Hinblick auf die Kongo-Geschaefte der Treibacher AG auf. Denn immerhin
agiert der von der UNO des illegalen Rohstoffabbaus und der
Buergerkriegsfinanzierung beschuldigte deutsche Geschaeftsmann Karl-Heinz
Albers im Namen des Unternehmens Simikivu, ein Unternehmen, das sich
treuhaenderisch im Eigentum der BRD befindet. Wiederholt sind Berichte an
die Oeffentlichkeit gedrungen, dass die Behoerden der BRD diesen illegalen
Rohstoffabbau nicht nur geduldet, sondern ueber ihr diplomatisches Personal
sogar unterstuetzt haben. Gleichzeitig hatte die Treibacher AG enge Kontakte
zu Karl-Heinz Albers, unter anderem gruendete sie mit diesem ein
Joint-Venture zur Exploration von Rohstoffen in Zentralafrika, deren
gemeinsame Direktoren Karl-Heinz Albers selbst und Reinhard Iro, der
Vorstandsdirektor der Treibacher AG, waren.
(Werkstatt Frieden und Solidaritaet)


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