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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 21. September 2004; 18:40
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Sprache/Debatte:

> Kopfschuetteln

Nochmal: "Quatschbude" (akin 20/04, akin-pd 14.9.2004 u.a.)

Liebe Leute vom ArbeiterInnenstandpunkt, ich habe euren Leserbrief in der
letzten Akin mit Kopfschuetteln gelesen. Es war eine Antwort auf den
Leserbrief von Elisabeth Fritsch, die euch vorwarf, ihr wuerdet mit dem
Begriff "Quatschbude" ein Nazi-Wort verwenden. Was antwortet ihr darauf?
Dass ihr Recht habt, weil.... Dann folgt eine lange historische Abhandlung,
dass dieses Wort schon Ende des 19. Jahrhunderts von .. verwendet wird, etc.
Mit dem letzten Satz bekundet ihr noch einmal euren Willen, solche
Naziwoerter weiter verwenden zu wollen, weil .... Schon wieder eine
Begruendung.

Nochmals zu meinem Kopfschuetteln. Es ruehrt aus meiner Verwunderung
darueber, dass ihr so unsensibel mit der Sprache umgeht. Obwohl ihr, wie
alle Linken, staendig mit Sprache zu tun habt. Anstatt Elisabeth Fritsch
einfuehlsam zu erwidern, dass sie zwar historisch im Unrecht sei, aber
faktisch das Wort "Quatschbude" fuers Parlament spaetestens durch Hitler so
komplett besetzt worden sei, dass seine heutige Verwendung die gleiche
Verachtung der Demokratie ausdruecke, mit der die Nazis schon einmal Erfolg
hatten.

Ihr duerft das Wort "Quatschbude" einfach nur dann verwenden, wollte
Elisabeth wohl sagen, wenn ihr die Demokratie, das Parlament, den
Rechtsstaat genauso verachtet, und veraechtlich machen wollt, wie die Nazis,
der Faschismus und Hitler es getan haben.

Wollt ihr das?

Sprache hat immer auch etwas mit der Praxis, dem alltaeglichen Sprechen zu
tun. Warum faellt es euch so schwer, diesen offensichtlichen Zusammenhang
anzuerkennen?
*Uwe Bolius*




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