> Allgemeines
Clean-Clothes-Kampagne: Die Frauensolidaritaet plant eine
Frauenreise nach Zentralamerika zu den gravierenden
Arbeitsrechtsverletzungen in den Zulieferbetrieben europaeischer
Bekleidungsmultis. Spanischkenntn.vorteilhaft, aber keine
Bedingung. Reise Ende 1998, 2 - 3 Wochen, Infos und Anmeldung
1090
Bergg. 7, Tel. 43-1-3174020
Wr. Neustadt, Industrieviertelmuseum, Ausstellung bis
30.11.98:
Der Weg in den Abgrund - 12.November 1918 - 12.Februar
1934 -
12.Maerz 1938. Die Ausstellung zeigt mit eindrucksvollem
Fotomaterial diesen Weg. Infos Dir. Prof. Karl Flanner,
2700
Wr.Neustadt, Anna-Rieger-Gasse 4, Tel. u. Fax 02622/
26015
Jued. Museum, Ausstellung ueber E. E. KISCH - der rasende
Reporter. Verlaengert bis 27.9.? Tel.535 04 31. Neue
Oeffnungszeiten So bis Fr 10-20h. Kostenlose Fuehrungen
in
deutscher Sprache Do um 19h sowie so 11 u. 14h durch
die aktuellen
Sonderausstellungen, So um 16h durch die staendigen Ausstellungen.
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NOe Landesausstellung 98, von 9.5. bis 1.11.: Frauenleben
in
Oesterreich - aufmuepfig & angepaszt. Schlosz Kirchstetten
bei Laa
an der Thaya. OeV taegl. Bus ab Mistelbach Bhf: 9,50,
14,50 -
retour: Bus ab Kirchstetten: 14,15, 18,15. Geoeffnet
ist die
Ausstellung taegl. 9-18h, ermaeszigte Kombikarte mit
den
Ausstellung auf Schlosz Schallaburg. Infos Tel.02523/
6040
Neukirchen/Groszvenediger, Kammerlanderstall. Ausstellung
vom 7.6.
bis 31.10., Di-So 10-17h, Anmeldungen 06565/6145: Vom
Korsett zum
Internet. Das Leben der FRAUEN in den Hohen Tauern und
ihre
Chancen in der Zukunft. Rahmenprogramm Info unter obiger
Tel.Nr.
Bad Radkersburg, Landesausstellung bis 26.10.: 68 YOUGEND
98 - 30
Jahre Jugendkultur
Linz/OOe Landesmuseum, Ausstellung der Hochschule fuer
kuenstl.u.industrielle Gestaltung: Work & Culture:
Buero.
Inszenierung von Arbeit: Machtwelten, Design, Archiv,
Hierarchie,
Telekomunikation, Rolleninszenierungen, Dresscodes,
Unternehmenskultur, Erotik im Buero, Lernen und Kompetenz,
Architektur. Geoeffnet Di-Fr 9-18h, Sa/So/Fei 10-17h
bis
4.10.,Museumstr.14
Innsbruck, Frauensichten, ein Stadtrundgang fuer Maedchen
und
Frauen, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit
auseinandersetzen wollen. Fuehrungen nach Vereinbarung:
0512/27 26
16 oder 0512/56 67 72
Innsbruck, der Verein Frauen gegen Vergewaltigung, offene
Treffen
fuer Frauen gegen die sexuelle Gewalt veruebt wurde:
9.11. von 19-
21h. Wilhelm Greil Str.1, Tel.0512/57 44 16
Die GegnerInnen der Pro Life Aktivitaeten treffen sich
in
Arbeitsgruppen jeden 1.Mittwoch im Monat um 19h im Polycollege
1050 Stoeberg.11-15
Die AUF-Frauen laufen weiter u.zw.jed.Mo puenktlich 18,30,
Schoenbrunn Meidlinger Tor/U 4 Schoenb.,Info 5124985
Der Arbeitskreis der katholischen Psychiatriebetroffenen
trifft
"sich jeden 1.Samstag im Monat um 10 Uhr im Lokal INIGO,
1010,
Baeckerstr.18
Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien,
bis
29.11.98 Di - So und an Feiertagen 9-18h: 1848 "das tolle
Jahr"-
Chronologie einer Revolution. 1040 Karsplatz
Das Vindobona feiert gemeinsam mit ai bis 4.10., die auftretenden
KaberrettistInnen und MusikerInnen spenden den Reinerloes
ihres
Abens amnesty international. Karten ai 780 08 45, oder
Vindobona
332 42 31
Uni Sbg., im Studienjahr 98/99 findet ein interdisziplinaeres
Projektstudium zum Thema "Koerpertext/Textkoerper" mit
begleitender Frauenringvorlesung und einem Symposium
statt. Infos
Dr.Eva Hausbacher, Inst.fuer Slawistik, 5020 Salzburg,
Akademiestr.24, 0662/8044-4508
AN DER GRENZE DES ERLAUBTEN, Kunst und Zensur in Oesterreich.
Eine
Ausstellung am Gelaende des Petersbrunnhofes in Salzburg/Nonntal.
Eintritt frei! Dauer 17.9. bis 9.10.98
Solidaritaet mit den "Samstagsmuettern" von Istanbul.
Jeden
Samstag um 12 Uhr PROTESTKUNDGEBUNG der Vereinigung kurdischer
Frauen in Oesterreich und dem Wiener Appell, RKL unterstuetzt
diese. Die seit 3 Jahren in Istanbul stattfindenden
Protestkundgebungen von Freunden und Angehoerigen von
Verschwundenen wurden nun vollstaendig verboten, dabei
fanden
Verhaftungen statt.
EURO-MARSCH-Plenum jeden 2. und 4. Dienstag im Monat um
18h in der
Pizzeria Romano, 1070 Andreasg.4
> Mittwoch, 23.9.
WUK-Museum, 19,30: Der Islam und die Frauen - Vortrag
und Disk.
mit Gudrun Harrer. 1090 Waehringer Str.59
GRAZ, OeGB, bis Fr. 25.9. Internat.Frauenkonferenz zur
Gleichbehandlungspolitik, Chancengleichheit am Arbeitsmarkt,
Weiterbildung fuer Frauen in der EU. OeGB Haus Spiegelplatz
13,
Infos Europazentrum Graz, 0316/38 48 38
CIU, ab 10,30 Studientag: Lome - Modell ohne Zukunft.
1010
Schotteng.1
AAI-Galerie, 18,30, LOME - Modell ohne Zukunft? 1090
Schwarzspanierstr.15
> Donnerstag, 24.9.
Rathaus, 9-17,15 TAGUNG und Workshops "Altern & Migration",
Stiege
8, Saal R 317. Infos 89 544 89-12
WiWiPol, 18h: Polarisierte Gesellschaft - Umverteilung
durch den
Staat? 1090 Otto Wagner Platz 3, Festsaal, EG, OeNB,
Infos 315 72
48
Amerlinghaus, 20h, interkult. Schreib- und Videowerkstatt.
1070
Stiftg.8
Altenhof/Hausruck, bis 26.9.: Fachmesse INTEGRA - Rehabilitation
&
Integration. Infos Tel.07735/ 6631-61
24.-26.9. Internat.Conference on Development and Conflict,
die
Konferenz soll dazu beitragen, die Arbeit von NROs in
Krisengebieten hinsichtlich Krisenpraevention und -transformation
zu staerken. Die Zusammenarbeit der NROs auf europ.Ebene
soll
verbessert werden. Info 7461 Stadtschlaining, Rochusplatz
1,
Tel.03355/2498, Fax 03355/2662
> Freitag, 25.9.
Inst.Frauensache,ab 19h Frauemseminar "Selbstbewusztsein
und
Selbstliebe", Sa ab 14h, 1150 Reindorfg.29, Anmeldung
89 58 440
SOV/OG Wien Nord, Cafe Spectrum, 19,30: Stalinismus und
Anti-
Stalinismus in der Literatur der Osteuropaeischen Staaten.
1020
Arnezhoferstr.8
Halamasch-Fest im Bacherpark, 13-23h, 1050 Wien
Sargfabrik, Konzert VorstadtBuero "schee vabuzt"/ Last
Exit B7,
1140 Goldschlagstr.169, Tel.988 98/111
Bawag, internat.Symposion bis 26.9.: Integrationshaus
- ein Modell
fuer Europa. Thema: Oeffentlichkeitsarbeit und Entwicklung
von
Strategien. Wohnen und Integration in die Umgebung. Arbeitsmarkt.
Psychosoziale und -therapeutische Betreuung von Fluechtlingen.
Ort: 1010 Seitzerg.2-4, Infos Integrationshaus 212 35
20-47, Fax
212 35 20-30
> Samstag, 26.9.
Remise, 1020 Engerthstr.161: Fest "3 Jahre Integrationshaus
-
Asylrecht ist Menschenrecht", Filme, Musik, Moderation:
Lakis
Jordanopoulos. Ab 19h, Karten 170,-- im Vorverkauf und
190,--
Abendkasse.
Sargfabrik ab 10h Veranstaltungen Penzinger Herbst, Eintritt
frei,
ab 16h Theatro Piccolo: Charlotte Ringlotte. Ab 19,30
Wiener
Linien Blues Band. 1140 Goldschlagstr.169
HALAMASCH-Abschluszfest am Karlsplatz, Info 526 13 85
LINZ, Aktionstag am Linzer Hauptplatz vom Verein "Waffen
weg - der
gewaltfreie Weg"
> Sonntag, 27.9.
Sargfabrik, 10,30, Kabarett-Brunch: Kabud "Wer bastelt
mit", oeS
220,-- incl. Fruehstueck
WUK-KinderKultur, ab 11h "Hummelflug" Clownerie, Pantomime,
Kabarett und Tanz. 1090 Waehringer Str.59, Tel.40121-49
Aktionsradius Augarten, 10-13h Philosophisches Cafe, Wiens
anregendstes Sonntagsfruehstueck. 1220 Gauszplatz 11,
Tel.332 72 11
> Montag, 28.9.
Kath.Sozialakademie, Kurs bis 4.10.: Lebenswelten der
Armut. 1010
Schottenring 35/DG, Tel.3105159
Graz, Tagung bis 29.9.: Energieeffiziente Unis, Infos
Energieverwertungsagentur Tel.0586/1524-31
> Dienstag, 29.9.
SOV/OG Wien West, Cafe Club Internat., 19,30: Deutschland
nach den
Wahlen. 1160 Payerg.14/Brunnenmarkt/Yppenplatz, Infos
524 63 10
Altes AKH, Akademie der Wissenschaften oder Hoersaal Uni,
19h,
Siegfried Mattl: Das Scheitern des Individuums. Veranst.der
GRUeBI, Tel.526 91 15
> Mittwoch, 30.9.
Aktionsradius Augarten, 18h: Talente Tausch Kreis Wien
- das Fest
zum Einstand. Live-Musik, Eintritt frei. 1200 Gauszpl.
11. Der
Talente Tausch Kreis tritt sich 1x im Monat und zwar
jeden letzten
Mittwoch ab 18h, weitere Infos 512 16 21-37 jed.Mo 17-20h
Amerlinghaus, Romaschwerpunkt fuer Schulklassen, ab heute
10-13h,
Infos 523 64 75, 1070 Stiftg.8
Galerie Cafe, ab 19h Vernissage "Pauline - Petit Retrospective",
mit Afro-Cuban-Music, Dauer der Ausstellung bis Ende
Nov., 1070
Lerchenfelder Str.9
Club Roter Stern, 18,30, Film: Das letzte Abendmahl -
Kuba 1976.
1020 Konradg.8
Evang.Akademie, 18h, Saal 1: Widerstand aus dem Glauben,
evangelische Pfarrer in der Zeit des Nationalsozialismus.
Paul
Schneider - der Pfarrer von Buchenwald. 1090 Schwarzspanierstr.13
> Donnerstag, 1.10.
Gruene Alternative, 18h, Diskussion ueber das Pensionsmodell
"fairteilen"/Gruene Grundsicherung im Alter. Mit Karl
Oellinger.
1070 Lindeng.40
Amerlinghaus, 11h: Internat.Seniorentag - Generationen
in
Bewegung. Ab 14h Seniorentanz fuer "Jung und Alt", ab
14,30
Erinnerungsarbeit im ErzaehlCafe: Projekt "Arbeit". 1070
Stiftg.8
Theater des Augenblicks, 20h, bis 4.10.: Drei Welten.
1180
Edelhofg.10
Sargfabrik, 19,30, Lesung: etb - das elektronische tagebuch.
1140
Goldschlagstr.169
Amtsgeb. Minoritenplatz, 1010 Wien, 9-17,30: Ost-West-Konferenz
zu
Frauenhandel. Infos LEFOe 581 18 80
ACUS/Arbeitsgem.Christentum und Sozialdemokratie, 18,30:
Das
vatikanische "Schoah-Dokument" aus juedischer Sicht mit
Univ.Doz.Dr.Klaus Davidowicz. Ort: Jued.Institut fuer
Erwachsenenbildung, 1020 Praterstern 1/Ecke Heinestrasze
Wiwipol, 18h, Emmerich Talos: Sozialstaat im Umbau. Ort:
Nationalbank, 1090 Otto Wagner Platz 3, Festsaal/EG
> Freitag, 2.10.
Buergerliste Salzburg, Einladung zum Gruenen Gemeindetag
auf
Schlosz Goldegg, bis Sa 3.10. Info und Anmeldung 0662/876337
Sargfabrik, ab 19,30 Hip Hop Konzert
Graz, Seminar mit Wolfgang Gulis: Raus aus dem Ghetto
- Schwimmen
gegen den Strom. Das Seminar richtet sich an ehren- und
hauptamtliche MitarbeiterInnen von Non Profit Organisationen
sowie
an alle Interessierten. Bis So 4.10., Infos 0316/877-2907
Internat.Forum zu Arbeitsrechten in der Bekleidungsindustrie
"Um
Knopf und Kragen". Ab 15h, Eroeffnung durch Ulrike Lunacek:
Frauenarbeit fuer den Weltmarkt, Clean Clothes. Veranstaltet
von
FrauenSolidaritaet. Eroeffnung im RadioKulturhaus, 1040
Argentinierstr.30A, Infos 317 40 20-0, div.Veranstaltungen
bis
19.10 an div.Orten.
> Samstag, 3.10.
Schlosz Goldegg, Symp. zur EU-Erweiterung: Politik - Wirtschaft
-
Arbeit - Landwirtschaft. Infos 06415/8234-0
Gewerkschaft/Globalisierung:
> Francistische Traditionen
In Lassing wurde der Bergbau von den Naintscher Mineralwerken
betrieben. Diese sind eine Tochter von Talc de Luzenac.
Und hinter diesem
Unternehmen steht ein Global Player mit eindeutigem Ruf:
RIO TINTO
(Teil I)
*
Obwohl der groeszte private Bergbaukonzern der Welt mit
mehr als
60 Zechen in 40 Staaten mit rund 51.000 direkt Beschaeftigten
und
mindestens ebensovielen ueber Kontraktfirmen, einem Vermoegenswert
von 17,7 Milliarden US-Dollar, war Rio Tinto bis zu dem
Grubenunglueck in Lassing hierzulande in Oesterreich
weitgehend
unbekannt.
Rio Tinto Zink (RTZ) wurde 1873 gegruendet. Seinen Namen
verdankt
es seinen Aktivitaeten im Bergbau in der Region des Rio
Tinto im
Sueden Spaniens. 1962 wurde Rio Tinto Mehrheitseigentuemer
bei
"Conzinc of Australia". Es entstand Conzinc Rio Tinto
of Australia
(CRA). Seine heutige Form erhielt der Rio Tinto Konzern
l995 durch
die Fusion von RTZ und CRA. Die "dual listed" Gesellschaft
ist
sowohl in Groszbritannien wie auch in Australien boersennotiert.
Die Kontrolle wird von der Muttergesellschaft in London
ausgeuebt.
Entweder direkt oder durch joint vertures produziert
und/oder
verarbeitet RTZ so ziemlich alles was es an Bodenschaetzen
gibt.
Ungeachtet seiner komplexen Struktur, so wie den zahlreichen
kaum
durchschaubaren Beteiligungen, stellt Rio Tinto in allen
praktischen Belangen eine geschaeftliche Einheit dar,
mit dem
gleichen Stab an Direktoren, einheitlichem Management,
einheitlicher Firmenstrategie und -politik sowohl auf
dem Gebiet
der industriellen wie auch gesellschaftlichen Beziehungen,
sowie
identen Standards bezueglich der Arbeitsmedizin, im Bereich
der
Sicherheit und des Umweltschutzes. Und diese Standards
sind, wie
es scheint, nicht gerade besonders hoch. Auch Grubensondierung,
Forschung und Technologie werden zentral gemanagt.
Waehrend des Spanischen Buergerkrieges zog Rio Tinto wegen
seiner
Zusammenarbeit mit den Francofaschisten erstmals die
Aufmerksamkeit einer breiteren Oeffentlichkeit auf sich.
Die
Aufregung steigerte sich, als spanische Gewerkschaftsfuehrer
von
Francotruppen erschossen wurden. Die Konzernleitung von
Rio Tinto
sah die Sache jedoch positiv. Zufrieden erklaerte ihr
Chairman
1937 auf der Hauptversammlung in London seinen Aktionaeren,
die
spanischen Aktivitaeten liefen wieder hervorragend -
mit
Unterstuetzung Francos habe man alle Unruhestifter unter
den
Minenarbeitern vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen.
Aus jenen Tagen scheint das Unternehmen auch seine Abneigung
gegen
allzuviel Demokratie uebernommen zu haben. Seine Sympathien
fuer
diktatorische Regimes zeigte die Unternehmensleitung
auch spaeter
noch ungeniert in aller Welt, u.a. in ihrer engen Kooperation
mit
dem suedafrikanischen Apartheidregime, der Pinochet-Diktatur
in
Chile und der Suharto-Diktatur in Indonesien. Aufmuepfige
Arbeiter
oder ob der Umweltzerstoerung des Unternehmens erboste
Anrainer
wurden zuweilen vom Militaer diszipliniert und wo das
nicht
reichte kamen auch schon von Rio Tinto selbst finanzierte
Soeldner
zum Einsatz.
Waehrend der 80er Jahre regte sich dann Widerstand gegen
den
Konzern in mehreren Staaten. Das Vorgehen von Rio Tinto
wurde u.a.
von Indianergruppen in Kanada, ebenso wie von Maoris
in Neu
Seeland verurteilt. Ein neuerer Konfliktherd bildet die
Freeport/Rio Tinto Kupfermine in West-Papua (Iran Jaya)
wo das
Unternehmen mit "Sicherheitskraeften" und Finanzen das
indonesische Militaer bei der Unterdrueckung der Opposition
gegen
das Vorgehen der Bergwerksgesellschaft unterstuetzt hat.
Unabhaengige Hilfsorganisationen haben Beweise dafuer,
dasz dabei
Menschen gefoltert und getoetet worden sind, die der
Expansion der
Mine im Wege standen -- woran Rio Tinto einen wesentlichen
Anteil
hatte.
Im namibischen Rossing baute Rio Tinto illegal Uran ab
und
verstiesz damit gegen UN-Resolutionen. Weiters wurde
publik, dasz
die Company die 70.000 Mann starken suedafrikanischen
Besatzungstruppen finanziell unterstuetzte. Das Uran
wurde solange
hin und her geschoben bis seine Herkunft verschleiert
war und
landete schlieszlich auf des Maerkten der westlichen
Industriestaaten. Bei diesem Deal hatte Rio Tinto nicht
nur
Rueckhalt bei den Atomwaffenstaaten Frankreich, England
und USA,
auch die deutsche Atomwirtschaft war in die Schiebereien
involviert.
Waehrend die Vorgaenge in Namibia in der Presse Aufsehen
erregten,
blieben die Auseinandersetzungen mit den Aboriginals
in Weipa und
Mapoon in Queensland auszerhalb Australiens unerwaehnt.
Fuer die
Errichtung einer Bauxitgrube wurden die Einwohner ohne
umstaendliche Verhandlungen kurzerhand ausgesiedelt.
Die
australischen Ureinwohner protestierten nicht nur gegen
den
Verlust ihres Landes an die Bauxitmine der Bergbaugesellschaft,
sondern auch gegen die Entweihung ihrer heiligen Staetten.
Bislang
allerdings ohne erkennbaren Erfolg.
*Feindbild Gewerkschaft*
Wenn die Konzernleitung nun den ueberlebenden Bergleuten
von
Lassing androht, jeden zu entlassen, der etwas Negatives
ueber das
Werk sagt -- oder wie ein Kumpel gegenueber NEWS sagte,
"Sollten
wir uns an die Gewerkschaft wenden oder an die Oeffentlichkeit,
wird das ganze Werk einfach zugesperrt" --, so sind diese
Drohungen durchaus ernst zu nehmen. Wie es scheint, halten
sich
die Londoner Konzernherrn an internationale Spielregeln
allenfalls
auf dem Golfplatz. Wie der Konzern mit seinen Beschaeftigten
in
den zum groeszten Teil in der Dritten Welt befindlichen
Unternehmen umspringt ist eine wahre Horrorstory - Geoliberalismus
pur.
Etwa 40 Prozent seines Umsatzes macht RTZ mit dem Abbau
von Gold
und Diamanten. Waehrend der Kohlebergbau mit nur rund
10 Prozent
zum Umsatz von Rio Tinto beitraegt, ist er in Australien
ein
bedeutender Bereich -- Australiens groeszte Exportindustrie.
Von
hier geht ein entscheidender Impuls fuer den weltweiten
Widerstand
der Gewerkschaften gegen die menschenverachtenden Praktiken
des
Konzerns aus.
Wie er dort mit den Gewerkschaften umspringt, laeszt die
Vermutung
zu, dasz er die Uhr der Geschichte am liebsten ins neunzehnte
Jahrhundert zurueckstellen wuerde, mit Arbeitsverhaeltnissen
wie
sie Karl Marx und Charles Dickens anschaulich beschreiben:
Rio
Tinto hat bereits die Gewerkschaften aus den meisten
seiner Berg-
und Huettenbau- Unternehmungen in Australien verdraengt.
Seine
Haupttaktik besteht darin, Tarifvereinbarungen ueber
Jahre zu
blockieren und dann den Arbeitern, die verzweifelt sind,
weil ihre
Loehne mit den steigenden Preisen nicht mehr Schritt
halten,
individuelle Vertraege anzubieten. In den folgenden Jahren,
nachdem die Arbeiter ihre kollektive Verhandlungskraft
aufgegeben
hatten, hat die Gesellschaft dann mit Ausdehnung der
Arbeitszeit
und anderen Veraenderungen der Arbeitsbedingungen die
Lohnerhoehungen wieder zurueckgenommen.
Ein Beispiel: Die Bergarbeiter von Mount Thorley befinden
sich
derzeit in der neunten Woche im Streik. Sie unterstuetzen
damit
Gewerkschaftsforderungen nach einer Betriebsvereinbarung
die die
Sicherheit der Arbeitsplaetze garantieren soll, verbunden
mit
ertraeglichen Arbeitsbedingungen.
Weniger als zwei Wochen zuvor waren das Management des
Rio Tinto
Bergwerks mit der Gewerkschaft zu einer Einigung gekommen,
aber
Ricas Kohlebosz Ken Thornson legte sein Veto ein, und
nun ist es
wieder Sache des Unternehmens, sein Spiel mit dem Leben
der
Mt.Thorley-Kumpel und deren Familien zu treiben. Wie
gesagt ein
Beispiel, willkuerlich aus einer Vielzahl herausgegriffen.
Mehr
dazu in der naechsten akin.
*Gewerkschaften nehmen den globalen Kampf auf*
"Es geht nicht nur um Rio Tinto", erklaerte die Praesidentin
des
Dachverbandes der australischen Gewerkschaften (ACTU),
Frau Jennie
George, "dies ist nur der Prototyp fuer kuenftige Kampagnen...".
Die Gewerkschaften mueszten noch einiges mehr ueber den
Umgang mit
Transnationalen Konzernen kapieren.
Um einen weltweiten Widerstand gegen RTZ zu organisieren
trafen
sich GewerkschaftsvertreterInnen aus 14 Laendern im Februar
dieses
-- Jahres in Johannesburg. Unter anderem wurde eine internationale
Informationskampagne ueber die Praktiken des Multis beschlossen.
In London beschaeftigt sich die Gruppe PARTiZANS (People
against
the activities of RTZ) mit dem Treiben des Multis. In
dem von
ihnen herausgegebenen Buch "Plunder" berichten sie ausfuehrlich
ueber Vorkommnisse aus allen Teilen der Welt, von denen
Rio Tinto
nicht moechte, dasz sie allzu bekannt werden.
*W.W.*
Teil II folgt in akin 25/98
Infos im Internet:
Internationaler Dachverband der Bergarbeitergewerkschaften
(ICEM):
http:/www.icem.org/
Stellungnahmen des Rio Tinto-Konzerns: http://www.riotinto.co.uk/
Burschenschaften:
> Verboten oder nicht?
"Olympia": Hinterfragenswuerdige Ansichten der Vereinsbehoerde
Eigentlich ist der Verein "Akademische Burschenschaft
Olympia"
verboten. 1961 wurde der Verein u.a. wegen seiner Naehe
zu den
Suedtiroler "Bumsern" und wegen des Verdachts nationalsozialistischer
Betaetigung von etlichen Vereinsmitgliedern offiziell
von der Wiener
Sicherheitsdirektion aufgeloest. Was auch kein Wunder
war, durfte die
"Olympia" ja solch illustre Figuren wie den langjaehrigen
NDP-
Vorsitzenden Norbert Burger zu ihren Mitgliedern zaehlen.
Interessanterweise gibt es aber den Verein "Akademische
Burschenschaft
Olympia". 1970 war naemlich die "Akademische Tafelrunde
Olympia" von
der Behoerde per Nichtuntersagungsbescheid als Verein
zugelassen
worden. 1971 aenderte der Verein seinen Namen: Aus der
"Tafelrunde"
wurde wieder die "Burschenschaft". Was die Behoerde auch
nicht
irritierte.
Die Gruenalternativen wollten deswegen per Anfrage an
den
Innenminister wissen, ob das Verbot jemals aufgehoben
worden ist.
Keineswegs, so Minister Schloegl in der nun zugegangenen
Beantwortung,
denn: "Gegen den Verein 'Akademische Burschenschaft Olympia'
und deren
nach auszen hin vertretungsbefugten Vorstandmitgliedern
wurden meines
Wissens seither keine Verfahren wegen nationalsozialistischer
Wiederbetaetigung oder anderer einschlaegiger Delikte
gefuehrt."
Moeglichkeiten fuer solche Verfahren haette es aber wohl
gegeben. Im
Jahre 1991 zum Beispiel hatte die Olympia beim Burschentag
der
Deutschen Burschenschaften in Eisenach (BRD) einen Antrag
eingebracht,
in dem es hiesz: "Die Unterwanderung des deutschen Volkes
durch
Angehoerige von fremden Voelkern bedrohte biologische
und kulturelle
Substanz des deutschen Volkes (...). Das deutsche Volk
ist vor der
Unterwanderung seines Volkskoerpers durch Auslaender
wirksam zu
schuetzen."
1996 uebernahm die Olympia den Vorsitz im groszdeutschen
Dachverband
"Deutsche Burschenschaften", was zu einer Abspaltung
gemaeszigterer
Gruppierungen fuehrte. Selbst diesen Gruppen war die
Olympia zu
rechts.
*Kommentar*
Man macht es sich leicht im Innenministerium. Da gibt
es ein
Vereinsgesetz, das viele Willkuermoeglichkeiten bietet.
Da gibt es ein
NS-Verbotsgesetz und einen Verhetzungsparagraphen, die
ebenfalls
Auslegungssache sind. Es ist eine Frage der politischen
Verhaeltnisse,
ob ein Verein verboten wird oder nicht. Sicher, absolut
objektivierbare Tatbestaende sind im Bereich von Meinungsdelikten
wohl
kaum gesetzlich zu formulieren. Solange einer nicht "Heil
Hitler" in
einer Zeitung mit Impressum drucken laeszt, ist es schwierig,
eine
exakte Abgrenzung machen.
So war es 1961 eben opportun, die Olympia aufzuloesen,
wie der
Innenminister ohne viel Schamhaftigkeit in seiner Anfragebeantwortung
zugibt. Denn der formale Grund des Verbots war die "Ueberschreitung
des statutenmaeszigen Wirkungsbereichs". "Die Aufloesung
wurde weiters
durch die Tatsache gerechtfertigt, dasz gegen Vereinsmitglieder
wegen
des Verdachts nationalsozialistischer Betaetigung gerichtliche
Untersuchungen gefuehrt wurden". D.h., dasz zu diesem
Zeitpunkt weder
der Verein als solcher sich auf rechtswidrigem Terrain
bewegt hatte,
noch Mitglieder verurteilt worden waren. "Auch der Umstand,
dasz durch
Sprengstoffanschlaege in Italien das Verhaeltnis der
Republik
Oesterreich zu diesem Staat beruehrt sei, rechtfertigte
die Aufloesung
wegen staatsgefaehrdender Betaetigung." Der Verein paszte
also einfach
nicht in die auszenpolitischen Absichten der Regierung.
Auch ohne
Nachweis konkreter Straftaten reichten diese Vorwuerfe
zum Verbot.
Man kann die Sinnhaftigkeit von Meinungsdelikt-Bestimmungen
sehen wie
man will, Faktum ist, dasz ein Verbot der Olympia allein
mittels
obigem Zitat problemlos nach dem Verhetzungsparagraphen
durchsetzbar
waere. Aber der politische Wille ist nicht vorhanden.
Ob das damit
zusammenhaengt, dasz auch hoehere Fuktionaere der FPOe
Mitglieder der
Olympia waren und sind, mag dahingestellt bleiben.
*Bernhard Redl*
> Erklaerung der W.A.I.
Trotz der Aussperrung der W.A.I. (Wiener Arbeitslosen-Initiative)
durch den Bundesvorstand der KPOe -- Hans Hoellisch und
Waltraud
Stiefsohn - aus dem "Goethehof" und moeglicherweise
sonstiger
Geruechte, ist die Zeitung "hock'nstad" weiterhin 100
% im Eigentum
der W.A.I. Sollte sich weiterhin ein gewisser "Herr Werle"
als
Herausgeber der "hock'nstad" ausgeben, so wird das rechtliche
Konsequenzen fuer diesen Herren mit sich bringen koennen.
Im Oktober erscheint eine Sonderausgabe der "hock'nstad"
in welcher
auf die Zusammenhaenge KPOe -- Josef Hahn (Mitglied des
Bundesvorstandes der KPOe, ehemaliger Bundessprecher
der nicht mehr
real existierenden V.A.L.I., ehemaliger Obmann und ehemaliges
Mitglied
der W.A.I., sowie Mitglied der KPOe-Grundorganisation
Alfa im
"Goethehof") eingegangen wird.
Dieser akin-Ausgabe (Anm. akin 24/98) liegt ein Flugi
betreffend
der Aussperrung durch die KPOe bei. Durch diese Aussperrung
ist es der
W.A.I. momentan nicht moeglich, die Vereinsarbeit im
vollen Umfang
durchzufuehren. Daher sucht die W.A.I. dringend ein "sehr
guenstiges",
unhabhaengiges Vereinslokal/Buero.
Kontakt/Info (besonders hinsichtlich eines neuen Vereinslokals/Buero):
Postadresse: W.A.I./hock'nstad, A-1233 Wien, Fach 4.
Tel.: 0664/277 31
74, Ludwig Friedl, Geschaeftsfuehrender Obmann
Der letzte Vereinsvorstand unter Josef Hahn konnte von
der
Generalversammlung nicht entlastet werden. Das W.A.I.-PSK-Konto
ist
mit ca. 7.000,-- ueberzogen! Daher gibt es jetzt ein
neues
Spendenkonto: W.A.I., 83 621/000/00/5 - Bankleitzahl
18 190, Oesterr.
Verkehrskreditbank AG
*Ludwig Friedl*
Anm.d.Red.: Die W.A.I. trifft sich aus oben angefuehrten
Gruenden nicht
mehr im "Goethehof", sondern jeden Freitag, 17h im Infoladen
10, EKH,
1100 Wien, Wielandg. 2-4
eMail: redaktion.akin@signale.comlink.apc.org
pgp-key auf Anfrage
last update: 27-09-1998 by: Horst.JENS@bigfoot.com
(html-Konvertierung)