Samstag, 24. Januar 2009
 
Gefährlicher Atomreaktor in Israel PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Association France Palestine Solidarity (Paris)   
Montag, 10. März 2008

Israels Atomprogramm ist geheim. Nicht nur das Nukleararsenal, sondern auch die friedliche Nutzung der Atomenergie wird wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Das Bemühen um Transparenz im Interesse der gefährdeten Bevölkerung, wird von Israels Regierung sanktioniert.


Die israelische Regierung beschloss kürzlich, die BBC (British Broadcasting Corporation) zu boykottieren, da letztere einen Dokumentarfilm über die israelischen Atomwaffen sendete. Das israelische Außenamt bezeichnete den Film als „antisemitisch“, die übliche Anschuldigung Israels gegenüber seinen Kritikern.

Nach Angaben des Palästinensischen Büros für Umweltqualität ist die Kettenreaktion des Reaktors, ähnlich wie die Tschernobyls, unkontrollierbar. Bei einer Explosion des Reaktors wäre ein Gebiet im Umkreis von 500 km betroffen. Gemäß einer von jordanischen Behörden erhobenen Studie ist sich Israel dieser Gefahr bewusst. Radioaktive Substanzen, die vom Reaktor ausgehen, führten bereits zur Vermehrung von Krebsfällen in der nahegelegenen südjordanischen Stadt Tafila. Beobachtungen von Satellitenaufnahmen weisen auf Sprünge an den Wänden des Reaktors hin, was dessen Lebensdauer auf die Hälfte beschränkt.

Der Reaktor wurde 1963 mit Hilfe von Frankreich und Großbritannien gebaut, als Gegenleistung für die Schützenhilfe, die Israel mit seinem Angriff auf Ägypten während der Suezkanalkrise 1956 geleistet hatte. Material und angereichertes Uran wurde mit Hilfe der USA angeschafft. Die USA haben Israel aus Besorgnis über den Zustand des Reaktors Inspektionen durch amerikanische Spezialisten angeboten, das wurde aber von Israel abgelehnt. Da der Reaktor veraltet ist, besteht die Gefahr des Ausströmens von Radioaktivität aus undichten Stellen. Laut einer Reportage im israelischen Fernsehen (Kanal 2) seien bereits Dutzende von Reaktorarbeitern an Krebs gestorben, doch werde die wirkliche Zahl der Unfälle von der Verwaltung verschwiegen.

www.france-palestine.org

Anmerkung:

Der Atomtechniker Mordechai Vanunu, der früher in Dimona arbeitete, wurde wegen Geheimnisverrates an britische Medien zu Gefängnishaft von von 1986 bis 2004 verurteilt. Nach der Freilassung wird er weiter mit Hausarrest, Verbot von Reisen in das und Kontakten mit dem Ausland und Journalisten, Gerichtsverfahren und anderen Maßnahmen behindert. Infos dazu: www.serve.com/vanunu/

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