Mehr Babyklappen braucht Brandenburg |
Geschrieben von Bündnis 90/Die Grünen | |
Montag, 18. Februar 2008 | |
Nach einer Serie von Kindstötungen im deutschen Bundesland Brandenburg setzen sich die Grünen für zusätzliche Babyklappen in Spitälern und Erleichterungen für anonyme Geburt ein. Brandenburg müsse eine Bundesratsinitiative zur Legalisierung der anonymen Geburt auf den Weg bringen, sagte Ska Keller. Anonyme Geburten werden von einigen Kliniken und Hebammen in der Region zwar bereits angeboten. Diese liefen aber derzeit noch Gefahr, dafür rechtlich belangt zu werden. Ska Keller unterstrich, dass Babyklappen und anonyme Geburt nur letzte Hilfen bei Problemen sein können, deren Ursachen mit viel weiter reichenden sozial- und gesundheitspolitischen Konzepten angegangen werden müssen. "Hier hat das Land trotz begrüßenswerter Ansätze noch erheblichen Nachholbedarf. Ein tragfähiges landesweites Netzwerk, das wirklich mehr Kinderschutz bewirkt, ist noch Zukunftsmusik.« Babyklappen sind beheizte Klappen an Krankenhäusern, in die verzweifelte Frauen, die ihr Kind nicht behalten wollen, das Neugeborene legen können. Beim Öffnen wird zeitverzögert ein Signal ausgelöst, das Pflegepersonal alarmiert. Eine anonyme Geburt läuft wie eine normale klinische Geburt ab, ohne dass die entbindende Frau ihre Personaldaten bekannt machen muss. Falls sich die Mutter entscheidet, ihr Kind zur Adoption zu geben, kann sie dies innerhalb einer Frist von acht Wochen rückgängig machen. Ska Keller verwies darauf, dass ca. 50 Prozent der Frauen, die ihr Neugeborenes anonym in einem Krankenhaus abgegeben haben, dieses zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückholten. |
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