Ecuador / Venezuela: "Auf breiten Alleen" |
Geschrieben von Harald Neuber | |
Freitag, 12. Oktober 2007 | |
Gemeinsame Regionalpolitik und Sozialismus des 21. Jahrhunderts waren Themen beim Besuch des ecuadorianischen Staatspräsidenten Rafael Correa in Venezuela. Knapp zwei Wochen, nachdem sich die ecuadorianische Regierungspartei País bei der Wahl zur verfassunggebenden Versammlung durchgesetzt hat, war Präsident Rafael Correa am Donnerstag in Caracas zu Besuch. Nach einem privaten Treffen mit seinem venezolanischen Amtskollegen Hugo Chávez bekräftigte der 44jährige Staatschef die Allianz beider Staaten. Ecuador folge wie Venezuela der Idee des Generals und antikolonialen Befreiungskämpfers Simón Bolívar, sagte Correa: "Bolivarianer zu sein heißt, die Souveränität zu verteidigen, ehrlich zu sein und auf der Seite der Mehrheit zu stehen". Es hieße auch, den Sozialismus des 21. Jahrhunderts anzuerkennen und "gegen Neokolonialismus zu kämpfen". Im Zentrum des Treffens standen die Perspektiven einer gemeinsamen Regionalpolitik. Correa bat Chávez, einen Wiedereintritt in die "Gemeinschaft Andiner Nationen" (CAN) zu prüfen. Venezuela hatte sich im April vergangenen Jahres aus dem 1969 gegründeten Staatenbündnis zurückgezogen, nachdem die beiden Mitgliedsländer Peru und Kolumbien bilaterale Freihandelsabkommen mit den USA abgeschlossen hatten. Derzeit gehören der CAN Bolivien, Ecuador, Peru und Kolumbien an. Der Bitte Correas gegenüber zeigte sich Chávez nun offen: "Wir werden das besprechen", sagte er nach dem Treffen, "vor allem, weil uns Evo (Morales, der Präsident Boliviens) und nun Rafael (Correa) darum gebeten haben". Venezuela werde jedoch nur unter der Bedingung wieder in die CAN eintrete, dass sich der Charakter der Organisation verändere, fügte Chávez an. Der Staatenbund dürfe sich nicht mehr nur auf den Handel beschränken, sondern er müsse auch die sozialen Bedürfnisse der Menschen im Auge behalten. Auch müssten soziale Bewegungen sowie indigene Organisationen in die Entscheidungsprozesse der CAN eingebunden werden. |
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