Samstag, 24. Januar 2009
 
Atenco/Mexiko: Protestmarsch zum 1. Jahrestag der Repression PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von La jornada/chiapas.ch/übers. von Dana   
Montag, 7. Mai 2007

Mit der Forderung nach der Bestrafung der Verantwortlichen für die Menschenrechtsverletzungen, die vor einem Jahr "vom mexikanischen Staat" gegen die Anwohner von San Salvador Atenco und Texcoco verübt worden sind; der "bedingungslosen und umgehenden" Freilassung der 29 Personen, die sich infolge der Polizeieinsätze in diesen Bezirken weiterhin in Haft befinden, und der Aussetzung der Haftbefehle gegen die Anführer der Volksfront zur Verteidigung des Landes (FPDT), marschierten tausende Mitglieder dieser Bewegung und AnhängerInnen der Anderen Kampagne zum Gebäude des mexikanischen Regierungsministeriums in Mexiko - Stadt.

Angeführt von der FPDT und der Sechsten Kommission der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN), darunter auch deren Sprecher, Subcomandante Marcos, beteiligten sich fast 3000 Personen an der Mobilisierung anlässlich des ersten Jahrestages des gewalttätigen Ansturms der Präventiven Bundespolizei (PFP) und Staatlichen Sicherheitsbehörde auf San Salvador Atenco.

"Heute bitten wir nicht um eine Minute des Schweigens, sondern um ein ganzes Leben des Kampfes" lautete eins der hunderten Spruchbanner der Atenco-Bewohner, die wie schon fünf Jahre zuvor – als sie gegen den Bau eines alternativen Flughafens für Mexiko Stadt in ihrem Dorf kämpften – ihre Macheten gegen den Asphalt der Hauptstadt schlugen.

Obwohl Hunderte von Sympathisanten von Delegado Zero sich eine Ansprache von ihm erhofften, hielt Subcomandante Marcos selbst keine Rede, da die zapatistischen Unterstützungsbasen die Comandant@s Hortensia und Amoos als Überbringer ihrer Worte geschickt hatten.

Auf dem Weg zum Regierungsgebäude marschierten hunderte Personen an der Seite der Hauptkontingente: Studenten der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM), der Nationalen Polytechnischen Instituts, der Autonomen Universität der Hauptstadt (UAM), des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (ENAH), Angehörige der Unabhängigen Volksfront Francisco Villa, Sexarbeiter/innen, Künstlerkollektive und Anwohner des Stadtviertels von Tepito schlossen sich der Mobilisierung an, an der laut der Behörden für öffentliche Sicherheit etwa 1200 Personen teilgenommen haben sollten.

Während der Protestveranstaltung - vor dem Regierungsgebäude, die von 400 Polizisten der Hauptstadt und 200 der PFP bewacht wurde - bestätigten die Repräsentanten der zapatistischen Unterstützungsbasen, von den Caracoles von Chiapas geschickt worden zu sein, zum Gedenken des ersten Jahrestags dieser "Repression, die von den großen Mächtigen dieses Landes orchestriert worden ist", wie Comandante Amoos es ausdrückte, ein Tag, der nie vergessen werden dürfe. Im Namen der Unterstützungsbasen verurteilte er den "zügellosen Angriff der repressiven Kräfte" gegen die Bevölkerung von Atenco.

Er sagte, dass die Sechste Kommission und die autonomen Regierungen von Chiapas, jede Ungerechtigkeit, die im Land geschieht wachsam mitverfolgen, da "wir nicht länger zulassen können, dass noch mehr eingesperrt, gefoltert, gedemütigt und massakriert werden, nur weil sie für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen".

< zurück   weiter >