Samstag, 24. Januar 2009
 
Sozialforum: Gewerkschaften vernetzen sich PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Hermann Dworczak   
Freitag, 19. September 2008

Der Vormittag des dritten Tages des Europäischen Sozialforums in Malmö hatte einen starken gewerkschaftlichen Akzent. Am Freitag wurde demonstriert.

In einer ehemaligen Schokoladenfabrik diskutierten ArbeitnehmerInnen aus Ost- und Westeuropa über ihre negativen Erfahrungen mit der neoliberalen Offensive: Stellenabbau, Versuche die arbeitsrechtlichen Normen zu senken, Betriebsverlagerungen, Privatisierung öffentlicher Bereiche usw.

Als Veranstalter fungierte der schwedische Gewerkschaftsbund LO, Osteuropa war mit Delegationen aus Polen, Russland und der Ukraine vertreten. An der russischen Gruppe nahm auch der Gewerkschafter und Parlamentsabgeordnete Oleg Shein teil. Polnische GewerkschafterInnen berichteten davon, dass sie auch auf der Informationsebene „nicht mehr länger bereit waren, tatenlos zuzusehen“ und eine eigene -politische- Zeitung starteten: „OPTZ“. Gemeinsamer Tenor der GewerkschafterInnen war, dass es um „länderübergreifende Aktivitäten geht, um dem international agierenden Kapital einheitlich entgegenzutreten“. Ein russischer Gewerkschafter machte dabei auf eine wichtige Entwicklung aufmerksam: „Bis jetzt war es vor allem das westliche Kapital, das nach Osteuropa floss und die Leute auszuquetschen versuchte. Jetzt gibt es immer mehr russische Konzerne, die im Westen Betriebe aufkaufen und das gleiche Spiel betreiben„.

Freitag nachmittag fand auf dem Europäischen Sozialforum in Malmö neben einer Fülle von Seminaren zu ökologischen Fragen auch eine Demonstration statt, organisiert von der Umweltschutzorganisation "klimax".

Fast tausend Personen marschierten mit den Losungen "Stoppt das Klimachaos" und  "Klimagerechtigkeit jetzt!" vom Zentrum zur schwedischen Zentrale des Energiemultis e.on. Eine Stunde lang wurde eine Strasse gewaltlos blockiert. Die Politik des Energieriesen sowie die offizielle Umweltpolitik wurden harsch kritisiert: "e.on : f.off“. In mehreren Ansprachen wurde ein radikales Umdenken in Energiefragen eingefordert. Ein von SchülerInnen getragenes  Transparent brachte die Problematik auf den Punkt: "Es gibt keinen PLANet B".

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