Bei der ersten Europäischen Sommerakademie von Attac wurden gemeinsame Kampagnen zu Finanzmärkten und Europa vereinbart.
Mit mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 28 Ländern ist am Mittwoch die erste Europäische Sommerakademie (ESU) von Attac in Saarbrücken zu Ende gegangen. "Unser Treffen war ein Riesenerfolg. Attac Europa ist zusammengewachsen durch diese gemeinsame Sommeruniversität, die bisher einmalig unter den progressiven politischen Bewegungen Europas ist", sagte Agnes Peterseil vom Vorstand von Attac Österreich.
Zu den zentralen Ergebnissen der ESU zählt die Entscheidung der Vertreter von zwölf Attac-Organisationen, gemeinsam zwei europäische Attac-Kampagnen zu entwickeln: für die Entwaffnung der Finanzmärkte sowie für eine demokratische und soziale Neugründung Europas. Die Forderungen, Materialien und Aktionen der Kampagnen erarbeiten zwei länderübergreifende Koordinierungsgruppen, deren Ergebnisse dann von den nationalen Attac-Organisationen bestätigt werden müssen.
"Die Franzosen haben nein gesagt zur gegenwärtigen neoliberalen Ausrichtung der Europäischen Union, die Niederländer haben nein gesagt, die Iren haben nein gesagt. Dreimal Nein ist genug. Jetzt ist es Zeit, endlich auf die Bürgerinnen und Bürger Europas zu hören und ein neues, demokratisches und soziales Europa zu bauen", sagte Jean-Marie Harribey, Präsident von Attac Frankreich.
"Die Notwendigkeit, die internationalen Finanzmärkte zu entwaffnen und unter demokratische Kontrolle zu stellen, ist offensichtlicher denn je", ergänzte die norwegische Attac-Präsidentin Emilie Ekenberg. Erst am Montag hatte der ehemalige Präsident der US-amerikanischen Notenbank Fed, Alan Greenspan, die gegenwärtigen Erschütterungen der Finanzmärkte als Krise des Jahrhunderts bezeichnet.
Darüber hinaus beschlossen die Aktivistinnen und Aktivisten bei der ESU 15 länderübergreifende Attac-Projekte, wie etwa "Aquattac", ein gemeinsames Netzwerk gegen die Privatisierung von Wasser.
Auch auf einen gemeinsamen Mobilisierungsfahrplan für die kommenden Monate verständigten sie sich. "Wir sehen uns bald wieder: beim Europäischen Sozialforum in Malmö im September, beim Weltsozialforum Anfang Januar im brasilianischen Belén – und im nächsten Sommer beim G8-Gipfel in Italien", kündigte Sven Giegold, Mitbegründer von Attac Deutschland an.
Für Rückfragen:
- Agnes Peterseil, Attac Österreich, Tel. 0049-(0)157-7379 9374 - Sven Giegold, Attac Deutschland, Tel. 0049-(0)163-595 7590
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