Die Hoffnung der Demokraten |
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Geschrieben von Eva Kumar
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Montag, 12. Februar 2007 |
Präsidentschaftswahlen in den USA Ende 2008. Aufsehen und Hoffnung erregen die beiden Kandidaten, von denen eine/r für die Demokraten aufgestellt werden wird – Hilary Clinton und Barack Obama. Noch nie hatte es einen Schwarzen oder eine Frau als Präsident der USA gegeben.
Beide Kandidaten sind gegen den Irak-Krieg und fordern den Rückzug der Soldaten – allerdings nicht sofort und bedingungslos. Hilary Clinton ist eine der PolitikerInnen, die den Irak-Krieg zu verantworten haben - sie sitzt im Militärausschuss. Sie ist die erfahrenere Politikerin und liegt in den Umfragen vor Obama.
Barack Obama ist das Beispiel eines jungen Mannes, der es geschafft hat, sich trotz der schlechten Voraussetzungen seiner Klassenzugehörigkeit, als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, als Schwarzer, hinaufzuarbeiten. Er ist ein guter Redner und wirkt auf die Menschen sympathisch. Als junger gebildeter Schwarzer ist es naheliegend anzunehmen, dass er vor allem die große Minderheit der Afroamerikaner repräsentiert – das scheint aber nur bedingt der Fall zu sein. Er spricht mit seiner moderaten verbindlichen Art und seiner Amerika-über-alles-Botschaftz auch Republikaner an und nimmt zu wenig deutlich die Position der sozial Deklassierten und Benachteiligten ein, um bei den Schwarzen in USA wirklich DER Hoffnungsträger zu sein.
Jedenfalls haben die Demokraten mit diesen beiden wirklich sehr profilierte Persönlichkeiten vorzuweisen, während die Republikaner noch auf der Suche nach ihrem idealen Kandidaten sind, die verglichen mit Clinton oder Obama eher blass und alt aussehen: Brownback ist republikanischer Senator und selbst in seiner eigenen Partei weithin unbekannt. Bekannter sind John McCain und Rudolph Guiliani. Bei allen Umfragen liegen die beiden mit rund 30 Prozentpunkten weit vor ihrer Konkurrenz. Guiliani hat sich als ehemaliger Bürgermeister von New York und Krisenmanager nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen guten Namen gemacht. Aber seine Kritiker halten ihn für das Präsidentenamt politisch für zu unerfahren.
Das Problem von John McCain ist ein anderes: sein Alter. Am Wahltag 2008 wäre er bereits 72 Jahre alt. Außerdem werfen ihm Parteifreunde vor, dass er für eine Truppenverstärkung im Irak eintritt - und diese Einstellung ist zur Zeit auch im republikanischen Lager nicht gerade populär.
Ein weiterer Anwärter ist Mitt Romney. Er war bis vor kurzem Gouverneur im US-Bundesstaat Massachusetts. Die Sanierung des Haushalts auf nationaler Ebene wäre eines seiner Anliegen – für die Republikaner ist er aber zu liberal in seinen Einstellungen zu Homo-Ehe und Abtreibung. Dann gibt es noch Mike Huckabee, bis vor kurzem Gouverneur in Arkansas und bekannt als Autor des Bestsellers "Buddle Dir Dein Grab nicht mit Messer und Gabel", einem Buch für Leute, die abnehmen wollen.
Jedenfalls ist von beiden Seiten deutlich der Wunsch nach einer Veränderung der laufenden Politik zu vernehmen, vor allem was die militärische Haltung - und die damit verbundenen Ausgaben und die Risiken für die Soldaten - der USA betrifft, was Hoffnung auf einen grundlegenden Wandel macht.
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