Samstag, 24. Januar 2009
 
Platters "GONGO" setzt Arigonas Mutter unter Druck PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Michael Genner, Asyl in Not   
Mittwoch, 14. November 2007

Der ZiB 1-Bericht vom 13.11. zeigt einmal mehr die Dreistigkeit, mit der der Bundesminister für Deportation gegen die Familie Zogaj vorgeht. Pfarrer Friedl hatte schon vergangene Woche beklagt, daß Arigonas Mutter von Vertretern des Innenministeriums massiv unter Druck gesetzt wurde.

Ihr sei vorgeworfen worden, eine schlechte Mutter zu sein! Jetzt stellt sich heraus, wenn Herr Platter da vorgeschickt hat:

Einer der beiden BMI-Beauftragten war laut ZIB ein „Rückkehrberater“ des sogenannten Vereins „Menschenrechte“, einer hochsubventionierten „GONGO“ („governmental organized NGO“), die im Auftrag des Innenministeriums die Schubhäftlinge in Wien, Linz und Innsbruck verwahrt. Echte NGOs wie der frühere Schubhaftsozialdienst in Wien und die ARGE Schubhaft in Innsbruck wurden hingegen ausgesperrt. Dadurch wird Asylwerbern in Schubhaft der Zugang zur Rechtsberatung massiv erschwert.

Chef dieser GONGO ist Herr Günter Ecker, der es zu seinem Ziel erklärt hat, Abschiebungen „professionell“ vorzubereiten. Dieser Ecker hatte schon vor einiger Zeit, „Profil“ (1.10.2007) zufolge, bei der russischen Botschaft (!) für eine tschetschenische Flüchtlingsfamilie ein Heimreisezertifikat beantragt.

Asyl in Not protestiert gegen das skandalöse Vorgehen des Innenministers und seiner GONGO und fordert die Einstellung aller Schikanen gegen Familie Zogaj, ein sofortiges Bleiberecht für Arigona und ihre Mutter und die rasche Rückkehr ihrer deportierten Angehörigen.

Darüber hinaus verlangen wir eine öffentliche Untersuchung der Aktivitäten des Ecker-Vereins. Es geht nicht an, daß Steuergelder und Mittel des Europäischen Flüchtlingsfonds, die eigentlich für die Betreuung von Asylwerbern gedacht sind, vergeudet werden, um BMI-eigene Abschiebe-„NGOs“ zu finanzieren.

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