Samstag, 24. Januar 2009
 
Indonesische Regierung trauert um Massenmörder PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Westpapua-Solidarität Wien   
Montag, 28. Januar 2008

Diktator Suharto ist am 27. Jänner im Alter von 86 Jahren verstorben. Der 1998 durch wochenlange Demonstrationen gestürzte Tyrann hatte in seiner über 30 Jahre dauernden Herrschaft über eine Million seiner Untertanen ermorden lassen.


Suharto stirbt unbehelligt im Bett

1965 putschte sich der Armeegeneral nach Protesten linksgerichteter Studenten an die Macht und entmachtete den ersten Präsidenten Indonesiens Sukarno. In den folgenden Monaten ließ Suharto im Bündnis mit islamistischen Kräften hunderttausende KommunistInnen und ChinesInnen ermorden. Auf das Konto Suhartos ging 1975 auch die Besetzung Osttimors, die in Massaker an der Bevölkerung Osttimors mündete. Massenmorde und Umsiedlungen hatte Suharto auch in Westpapua zu verantworten, das bereits unter Sukarno annektiert worden war. In der Ära Suharto wurden rund 100.000 von ehemals 700.000 Papua ermordet. Etwa 700.000 Indonesier wurden mit Umsiedlungsprogrammen in den "ethnisch gesäuberten" Gebieten Westpapuas angesiedelt.

Dass auch die derzeitige indonesische Regierung diesbezüglich eine gewisse Kontinuität an den Tag legt zeigt, dass für den verstorbenen Tyrannen eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen wurde. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono soll namens seiner Regierung eine Kondolenzerklärung abgegeben und die Bevölkerung aufgerufen haben, für den Verstorbenen zu beten. So gesehen ist der Tod Suhartros kein Anlass zur Freude. Wie viele Massenmörder vor ihm, wurde ihm nie der Prozess gemacht. Er starb als angesehener "elder statesman".


www.westpapua.tk


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