Aufruf zur Frauendemo am 8.März in Wien
Das Patriarchat nimmt uns Frauen die Freiheit. Nur anders als früher zeigen sich die patriarchalen Strukturen jetzt subtiler. Der Emanzipationsmythos, der dir sagt, frau kann eigentlich eh machen, was sie will, Gleichberechtigung sei erreicht und jede Frau für ihr eigenes Schicksal alleine verantwortlich. "Emanzipiert" leben heißt machen was ich will, ohne den "Willen" zu hinterfragen. Emanzipiert leben heißt an Spitzenpositionen an der Unterdrückung anderer beteiligt sein zu können. Emanzipiert leben heißt sich für die eigene Unterdrückung zu entscheiden. Emanzipiert leben heißt Feminismus ist out. Feministin sein heißt auf die "Zuckerln" des Patriarchats und die männliche Anerkennung zu scheißen. Feministin sein heißt sich nicht bloß mit dem Patriarchat zu arrangieren, sondern System und Zusammenhänge zu erkennen und die Entscheidung, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Feminismus ist lebendig.
Die Kraft einer Frau bist du selbst und deine Verbundenheit zu anderen Frauen. In verschiedenen Städten der Welt gehen Frauen heute/am 8. März für ihre Rechte auf die Straße. Und überall besteht die Notwendigkeit.
Da reden viele von Gleichberechtigung, "Gender Mainstreaming" und "Diversity". Real ist, dass in Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, der Lohn niedriger ist. Real ist, dass in Österreich Frauen 40 % weniger verdienen als Männer, weniger Pension und Arbeitslosengeld haben. Real ist, dass Migrantinnen noch zusätzlich 30-40 % weniger verdienen und aufgrund des Ausländerbeschäftigungsgesetzes zu illegalisierter Arbeit gezwungen werden.
Stattdessen: ...Gleicher Lohn für gleich(wertig)e Arbeit ...Sexismus und Rassismus beenden ...Kapitalismus stürzen ...statt Management und Eliten: ArbeiterInnenselbstverwaltung
"Vereinbarkeit von Beruf und Familie" verlangt, dass wir alles unter einen Hut bringen sollen und funktionieren sollen, uns im Kreis drehen, obwohl uns schlecht wird dabei. Die Lohnarbeit bringt uns eigenes Geld, aber immer weniger. Sie macht die Arbeit zu Hause nicht reizvoller und befreit uns nicht von der Verantwortung für Hausarbeit, auch wenn diese mit einem Mann geteilt wird.
Stattdessen: ...ein 12 Stunden Arbeitstag für alle - 4 Stunden Erwerbsarbeit, 4 Stunden Haus- und Versorgungsarbeit, 4 Stunden Kultur-, Bildungs- und soziale Arbeit.
Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wird oft mehr Sicherheit und Überwachung gefordert. Gegen Vergewaltiger wird ein Strafregister angelegt und mit Fußfesseln argumentiert. Wir brauchen nicht mehr Lampen auf der Straße, es wird Zeit, dass auch den Männern in den Köpfen und Herzen ein Licht aufgeht. Wir brauchen keine Überwachungskameras in der Wohnung oder mehr Gefängnisse. Wir brauchen unsere Wut und Entschlossenheit.
Darum: ...Gesellschaftliche Veränderung, statt Schutz und Sicherheit ...gegen sexistische Gewalt eingreifen, Vergewaltiger, wir jagen euch, Vergewaltiger, wir kriegen euch, ALLE!! ...Solidarität mit und Unterstützung für alle Betroffene und Verfolgte ...Sexismus zerschlagen und Patriarchat abschaffen!
Das Frauenrecht Abtreibung wird konsequent angegriffen.
Deshalb: ...HLI-Zentralen angreifen ...Stephansdom besetzen ...KlerikalfaschistInnen abtreiben
Damit wir auch glauben sollen, dass wir bezüglich Emanzipation so fortschrittlich sind, wird in die Ferne gezeigt. Die Islamhetze blüht auf und findet ihre ZuhörerInnen. Das wird vielfach über Frauen ausgetragen. Warum gibt es keine Vollbartdebatte, anstatt einer Kopftuchdebatte?
Deswegen: ...Zwangsassimilierung stoppen ...Rechte Strukturen zerschlagen ...Rechte Familienpolitik hinterfragen
Gewalt gegen MigrantInnen wird oft mit einer "fremden Kultur" erklärt und parteipolitisch und gesellschaftlich für rassistische Gesetze, Abschiebung und Hetze eingesetzt. Dieser Rassismus ist keine Lösung, sondern Gewalt.
Daher: ...Bleiberecht für alle und auf Dauer ...Abschaffung der rassistischen Ausländergesetze ...eigenständiger Aufenthaltsstatus für Migrantinnen ...Frauensolidariät gegen Rassismus und Patriarchat ...sexistische Gewalt und Verfolgung als Asylgrund anerkennen
Deshalb ist es wichtig, auf die Barrikaden zu gehen. Nicht mehr schlucken – Feuer spucken. Für tiefgehendere Auseinandersetzung gibt's dann die Redebeiträge auf der Auftaktkund- gebung und Beiträge zur Frauenbewegungsgeschichte in Wien während der Demo.
Also: seid herzlich eingeladen zu einem feministischen Drachinnenflug – "Feuer und Flamme dem Patriarchat!" Treffpunkt: : um 14 Uhr ab Westbahnhof (Ecke Innere Mariahilfer Straße / Mariahilfer Gürtel)
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