Das Bundesheer ist auf der verzweifelten Suche nach richtigen ”Männern”, aber: “keine Gärtner und Kleintierzüchter, keine Angehörigen der Schulbusgeneration und keine Weicheier”, wie einer Werbekampagne des Kommandos der Kaderpräsenzeinheiten (KIOP/KPE) im steirischen Straß zu entnehmen ist.
Es winken Kampfeinsätze im Rahmen der EU. In der Sprache der Armee nennt sich das ”friedenserhaltende Einsätze im Ausland”. Aus Afghanistan und dem Irak kommen SoldatInnen häufig in Särgen zurück in ihre Herkunftsorte, von den zivilen Opfern erfahren wir in den Nachrichten meist erst dann, wenn auch SoldatInnen der “Elitenationen” betroffen sind. Das Kommando in Straß ist für seinen Blickwinkel bekannt. Es wurde von Beginn an kein gutes Haar an der Bundesheerreform gelassen: ”Die Tendenz zum Berufsheer vernachlässigt die Reservekomponente vollständig. Bei einer Dienstzeit von sechs plus null Monaten schrumpft der Milizstand automatisch – obwohl eine Aufstellung von internationalen Einheiten ohne Heranziehung von Freiwilligen aus der Miliz nicht funktionieren kann” (Milizoberst Lugert im “Standard”, 9.7.2007).
Straß in der Steiermark ist jenes Militärgelände, das allem Scherz zum Trotz am 1.April 1998 den ersten Frauen ihren Einberufungsbefehl ausstellte, um sie, begleitet von den Protesten friedensbewegter Menschen, in die Armee aufzunehmen. Sowohl das Anliegen als auch die Sprache verraten die Absichten der Militärstrategen: Die zur Verfügung stehenden Männer reichen nicht aus, um die militärischen Pläne umsetzen zu können, qualitativ wie quantitativ werden notgedrungen, um das Schlachtvieh aufzustocken, auch Frauen herangezogen.
Selbstverständlich brauchen wir in unserer Gesellschaft Gärtner und Gärtnerinnen, Menschen, die sich mit Kräuterkunde und Kleintierzucht beschäftigen, insbesondere, um jene vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und Tierarten zu retten, die vielfältiges Leben ermöglichen. Wir sind für die Gärtnerei und für die Kleintierzucht. Weil wir das Leben lieben. Zerstörerisch ist die Aufforderung der Armee, SoldatInnen in den Tod zu schicken. arge wehrdienstverweigerung, gewaltfreiheit & flüchtlingsbetreuung
Bild: Faksimile eines ganzseitige Inserats in: Der Panther, Die Zeitung des Jägerbataillons 17, Ausgabe 2/2007, Seite 12; http://www.bmlv.gv.at/sk/lask/brigaden/jgbrig7/baon/pdf/jgb17_der_panther_2_2007.pdf
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