In einem Offenen Brief kritisiert die Bürgerinitiative "Rettet die Lobau - Natur statt Beton", dass die TEN (Trans Europäisches Netzwerk) 25, die bei Danzig in Polen beginnt und über Katowice und Brünn führt, die neue Nord-Süd-Lkw-Transitschneise quer durch den Kontinent werden soll - und daß die SP-"Naturfreunde" dies unterstützen.
Die Initiative wirft Bürgermeister Häupl und Planungsstadtrat Schicker vor, sie hätten sich massiv dafür eingesetzt, dass Wien Teil des internationalen Lkw Transitverkehrs wird. Sie hätten verlangt, dass die TEN Strecke 25 nach Wien müsse und hätten sich gegen den ursprünglichen Plan der EU, den Transitverkehr über die schon bestehende Autobahn in der Slowakei an Österreich vorbeizuführen, erfolgreich durchgesetzt. Mit ihrer TEN 25 wollen sie den Nationalpark Donauauen an der breitesten Stelle in der Wiener Lobau queren
Dieselben Politiker benutzen nun, so die Bürgerinitiative, die "Naturfreunde", deren Vorsitzender (Schicker) und Ehrenvorsitzender (Häupl) sie sind, um sich mittels Unterschriftenliste als die großen Lobau-Schützer aufzuspielen. Es werde sogar behauptet, sie hätten "den Nationalpark Lobau ins Leben gerufen". Dass die Lobau Teil des Nationalparks Donauauen ist und dieser ohne die monatelange Aubesetzung durch hunderte Menschen nie zustande gekommen wäre, werde einfach verschwiegen.
Scheinheilig heiße es im Aufruftext der Naturfreunde: "Sollten dabei Probebohrungen für den Tunnel notwendig sein, dann muss dies unter strengster Aufsicht der Wiener Naturschutzbehörde erfolgen." Nicht gesagt werde dabei, dass die Stadt Wien, deren Bürgermeister Häupl ist, als Grundeigentümer der Asfinag schon im Juni den Bescheid für die Probebohrungen erteilt habe.
Jutta Matysek, Sprecherin der Bürgerinitiative "Rettet die Lobau - Natur statt Beton": "Die Abgase werden im Tunnel nicht weniger. Der Wind würde sie genauso über den Nationalpark verteilen. Ein solcher Megabau droht das Grundwasser abzusenken (beim Elbtunnelbau wurden angrenzende Seen trockengelegt) und mit Öl zu verseuchen.
Die Wahl zwischen einer Transitautobahn mit 8,5 km im Tunnel oder ganz oberirdisch á la Südosttangente sei eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Bürgerinitative "Rettet die Lobau" und ihre über 15 000 UnterstützerInnen wollen gar keine Transitautobahn im Nordosten Österreichs sondern Ausbau der Öffis und des Schienennetzes: "Nein zur S1, Nein zur TEN 25!" Die Bürgerinitiative argumentiert weiter, dass die Asfinag, die zu 100% Eigentum des Bundes und jetzt schon mit 10 Mrd. Euro verschuldet sei, würde sich auf Kosten der SteuerzahlerInnen noch weiter bis 15 Mrd. verschulden. Würde die Autobahn gebaut, drohe dem Nationalpark Donauauen und dem Biosphärenreservat Untere Lobau die Aberkennung ihres Status. Die Zerstörung von unwiederbringlichem Schutzgut schade Österreichs internationalem Ansehen. Der Nationalpark, der ein wichtiger Magnet für sanften Tourismus sei, wäre völlig uninteressant, wenn er von lauter Autobahnen eingekreist sei.
Die Bürgerinitative war schon an drei Umweltverträglichkeitsprüfungen mit Parteienstellung beteiligt und meint, sie habe dabei festgestellt, dass von dieser Seite keinerlei Hilfe zu erwarten sei. Es wäre auch noch nie in Österreich eine Autobahn durch eine UVP verhindert worden.
Quelle: http://akin.mediaweb.at/2006/25/25lobau.htm
Weitere Infos: http://www.lobau.org
Siehe auch Termine:
1.11.: Mahnwache in der Au |