Geschrieben von Michael Genner
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Freitag, 14. Dezember 2007 |
Innenminister Platter wolle die Öffentlichkeit irreführen, die Ablehnung der Erstniederlassungsbewilligung durch den Verfassungsgerichtshof habe nichts mit dem Bleiberecht der Familie Zogaj zu tun, meint Michael Genner.
Abschiebeminister Platter und sein Missethon versuchen einmal mehr, die Öffentlichkeit irrezuführen. Sie tun so, als hätte die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs wegen der Erstniederlassungsbewilligung irgend etwas mit dem selbstverständlichen Bleiberecht der Familie Zogaj zu tun.
Das sind aber zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Nur hat die Regierung – trotz der Rüge durch den Verfassungsgerichtshof – noch kein individuelles Antragsrecht auf Erteilung eines humanitären Aufenthaltstitels geschaffen.
Besonders zynisch und dreist ist es, wenn Platter allen Ernstes vorbringt, „dass starke Bindungen zum Heimatstaat bestehen, da sich große Teile der Familie im Kosovo befinden“.
Diese großen Teile hat er selbst dorthin deportieren lassen. Er begründet ein Unrecht mit dem anderen: Arigona und ihre Mutter sollen weg, weil der Rest der Familie auch schon abgeschoben ist.
Aber das Menschenrecht, in einem Land zu bleiben, das der Mittelpunkt des Lebens ist, besteht – auch wenn Platter und Missethon es nicht begreifen wollen – völlig unabhängig davon, ob ein Asylverfahren negativ beschieden wurde.
Asyl in Not erneuert daher die Forderung nach Platters schleunigem Rücktritt. Er ist ein Minister des permanenten Verfassungsbruchs. Auf der politischen Bühne unseres Landes hat er nichts verloren.
Michael Genner Asyl in Not Währingerstr. 59 1090 Wien |