Bei den kommenden ÖH-Wahlen wird es auf vielen Unis zwei verschiedene Kandidaturen geben, die beide für sich in Anspruch nehmen, der wahre Kommunistische StudentInnenverband zu sein.
Von den Wickeln der Mutterpartei ist mit etwas Verpätung jetzt auch der “Kommunistische StudentInnenverband” (KSV) betroffen. Bei den kommenden ÖH-Wahlen werden zwei verschiedene KSVs kandidieren, die selbstverständlich beide für sich in Anspruch nehmen, der wahre KSV zu sein. Die Gründe für diese Spaltung sind wohl nur Eingeweihten verständlich, es dürfte sich aber um den wenig inhaltlichen, aber mittlerweile klassischen KPÖ-Konflikt zwischen den Grazer “Stalinisten” und der Wiener “Baier-Partie” — so die wechselseitigen Bezeichnungen — handeln.
Ein Dejavú — hatten doch schon die Fraktionen der Mutterpartei zwei verschiedene Bundeskongresse lanciert — gab es im Sommer 2006: Eine KSV-Bundeskonferenz — von den Grazern initiiert, von den Wienern als “satzungswidrig” deklariert. Seither geht man getrennte Wege — offensichtlich unter den etwas ratlosen Blicken der KSV-Mitglieder von Universitäten aus anderen Bundesländern. Denn ganz klar, was da bei den kommenden ÖH-Wahlen (22.-24.Mai) unter “KSV” auf den Stimmzetteln gemeint sei, ist auf den verschiedenen Unis noch lange nicht. Während an der Uni Wien klar ist, daß die “Baier-Partie” als “KSV-Linke Liste” und die “Stalinisten” als “KJÖ StudentInnen” kandidieren wollen, sind die sonstigen Bezeichnungen umstritten. Beide Gruppierungen behaupten unter dem Namen “KSV-Lili” an den Unis Klagenfurt, Innsbruck und Linz kandidieren zu wollen. Von Tiroler KSVlern war mittlerweile zu hören, daß sie bereits ihre Kandidatur unter diesem Namen eingereicht hätten, zur selben Gruppe wie die der Wiener “KSV-Lili” gehören und ihnen kein Konkurrenz-KSV in Innsbruck bekannt wäre.
Bislang unwidersprochen sind die Kandidaturen der “Stalinisten” als KSV-Lili an den Unis: Uni Graz, TU Graz, Med Uni Graz, WU Wien, TU Wien, Med Uni Wien, BoKu Wien. Die “Baier-Partie” kandidiert auf der Boku als “Linke Liste Boku” und auf der WU als ”Das Kapital” (DKT). Weitere Kandidaturen waren bis zuletzt unklar.
Eine Bundesliste gibt es nicht, da nach dem — durch schwarzbunt reformierten — Wahlrecht die Bundesmandate nach den Wahlergebnissen auf den einzelnen Hochschulen vergeben werden. |