Samstag, 24. Januar 2009
 
Mickey Maus bei Straßenaktionen für faires Spielzeug PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Südwind Agentur   
Montag, 10. Dezember 2007

Kostümierte AktivistInnen von Südwind informieren in Wien, Graz und Innsbruck zum Arbeitsalltag in Chinas Spielzeugfabriken.


Wien/Graz/Innsbruck (10.12.2007): Am Mittwoch, dem 12. Dezember 2007, machen kostümierte AktivistInnen von Südwind KonsumentInnen in Wien, Graz und Innsbruck auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Chinas Spielzeugindustrie aufmerksam.

Bis zu 400 Stunden im Monat müssen die ArbeiterInnen schuften, wenn sie die Spielsachen, die bei uns das Christkind bringt, produzieren. Überstunden werden schlecht oder gar nicht bezahlt, der Lohn reicht kaum zum Überleben. Für eine Barbiepuppe, die bei uns um 20 Euro verkauft wird, bekommen die chinesischen ArbeiterInnen nicht einmal 20 Cent. Giftige Dämpfe und überholte Maschinen ohne Sicherheitsvorkehrungen führen zu Krankheiten und Verletzungen. Von einer Sozial- und Krankenversicherung können die meisten ArbeiterInnen aber nur träumen.

AktivistInnen von Südwind waren im November nach China gereist, um die Arbeitsbedingungen in der Spielzeugindustrie unter die Lupe zu nehmen. Dort sprachen sie mit ArbeiterInnen von Disney-Zulieferbetrieben. "Manche, die bis Mitternacht arbeiten und Figuren für Disney produzieren, werden an ihrem Arbeitsplatz vor Erschöpfung schlicht ohnmächtig. Das Management versucht dann einfach, sie wieder irgendwie wach zu kriegen.", berichtete ihnen etwa der 35-jährige Liu, der bis vor kurzem bis zu 16 Stunden am Tag für Disney schuftete.

Als Disney-Figuren verkleidet möchten die Südwind-AktivistInnen nun mitten im weihnachtlichen Einkaufsrummel auf die unmenschlichen Produktionsbedingungen von Spielzeug aufmerksam machen. Am 12. Dezember ab 11 Uhr vormittags finden zeitgleich Straßenaktionen in Wien, Graz und Innsbruck statt.

KonsumentInnen in Österreich können Einiges dazu beitragen, die Situation der Spielzeug-ArbeiterInnen zu verbessern, meint Christina Schröder von Südwind. Sie empfiehlt: "Nachfragen und Druck machen, im Geschäft und bei der Herstellerfirma. Zeigen, dass mir als Konsumentin oder Konsument sehr wohl wichtig ist, unter welchen Umständen die Spielsachen produziert werden, mit denen meine Kinder spielen." Dazu hat Südwind eigene Rückfrage-Karten produziert, die im Geschäft abgegeben werden können. Bis Ende des Jahres läuft auch eine Online-Petition, bei der sich KonsumentInnen für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen können.

www.petitiononline.com/wlchan


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