Novartis klagt indisches Patentrecht |
Geschrieben von Ärzte ohne Grenzen | |
Montag, 5. Februar 2007 | |
Seit 2005 hat Indien ein neues Patentrecht, weil die WTO-Mitgliedschaft es dazu zwingt. Seither werden auch Patente auf Medikamente vergeben. Das war vorher nicht so, weil Gesundheit als ein Menschenrecht galt und nicht als Handelsware. Indien wurde so zum größten Generikahersteller der Welt und exportiert billige nachgebaute Medikamente in fast alle Entwicklungsländer. Dafür trug es sich den Namen "Apotheke der Armen" ein. Ärzte ohne Grenzen beziehen 80% ihrer Medikamente aus Indien. Damit könnte es nun bald vorbei sein. Der Basler Pharmakonzern Novartis hat auf sein Leukämie-Mittel Glivec keinen Patentschutz bekommen, weil dieses nur geringfügig verändert wurde. Nicht nur ficht Novartis die Glivec-Entscheidung an, der Konzern klagt auch gegen einen Absatz im indischen Patentgesetz (3d), der die Produktion von Nachahmermedikamenten (Generika) fördern soll. Solche Generika ermöglichen armen Menschen, die sich patentierte Medikamente nicht leisten können, überhaupt erst eine medikamentöse Behandlung. Nähere Infos zur Kampagne von Ärzte ohne Grenzen: Quelle: Krankenkassen-Ratgeber |
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