Samstag, 24. Januar 2009
 
ÖGB-Kongress: keine Veränderung PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Gilbert Karasek   
Montag, 29. Januar 2007

Für Gilbert Karasek, Personalvertreter bei WIENSTROM, hat der 16. ÖGB-Bundeskongress hat keine Veränderung mit sich gebracht. Der ÖGB "Neu" mache dort weiter, wo der "Alte" aufgehört habe.

So hatte die Verschmelzung der Gewerkschaften mit den Interessen des Unternehmertums auch am 16. ÖGB- Bundeskongress höchste Priorität. Die Bürokratie hält schon seit 62 Jahren an der Erhaltung des Lohnsystems fest. Seit ihrem Bestehen missbraucht die Bürokratie die Arbeiterbewegung, indem sie die Gewerkschaften als Instrument zur Disziplinierung und Kontrolle der Arbeiterklasse einsetzt. In diesem Sinn ging der ÖGB Kongress über die Bühne.

Schon seit ihrer Gründung im Jahr 1945 bestand die Aufgabe der Bürokratie darin, die Arbeiterklasse dahingehend zu manipulieren, dass sie sich widerstandslos ausbeuten lässt. Sie hat darüber hinaus, und das seit 62 Jahren, die Gewerkschaftsmitglieder in allen Entscheidungen ausgeschlossen, sie entmündigt, belogen und ihre Mitgliedsbeiträge (Streikfond) in Bank- und Investitionsgeschäften veruntreut. Die ArbeitnehmerInnen stehen praktisch dort, wo sie vor 62 Jahren standen. Sie haben keine Zukunft, müssen wieder um ihre Arbeit, Bildung, Pensionen und Gesundheit bangen. Hinzu kommt noch, dass die bürgerlichen Werte wie Wachstum, Globalisierung, Privatbesitz an Industrie, Konzerne und Rohstoff, die Lebensräume der Menschheit vernichten. Kurzum, es ist eine Minute vor zwölf, was die Umwelt, die Lebensräume der Menschheit betrifft.

All diese Probleme kamen beim 16. Bundeskongress nicht zur Sprache. Dafür verteidigten sie umso mehr die Werte und die Rechte des Bürgertums. Vor allem das bürgerliche Recht, sich an der Arbeiterklasse zu bereichern. Dieses Recht auf "Ausbeutung der Lohnarbeit" schützt die Gewerkschaftsbürokratie durch die Erhaltung des Lohnsystems. Die Aufrechterhaltung des Lohnsystems ist die Berufsbestimmung der Bürokratie. Das ist auch der Grund, warum der ÖGB seit seiner Gründung die ArbeitnehmerInnen von allen Entscheidungen ausgeschlossen hat und weiterhin ausschließen wird, wie es z.B. beim 16. Bundeskongress praktiziert wurde. Kämpferische Gewerkschaften wird es solange nicht geben, solange sie mit den Interessen des Kapitals verschmolzen sind. Damit die Gewerkschaften unsere Interessen vertreten können, müssen sie zumindest von den Wirtschaftsinteressen des Unternehmertums befreit werden. Die ArbeitnehmerInnen dürfen sich nicht weiter aus den Entscheidungsprozessen (im Gewerkschaftsbund und Teil-
gewerkschaften) ausschließen und sich durch Bürokraten (Berufsfunktionäre) ersetzen lassen.

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