Die Sammlungen des Orpheus Trust -- ein Archiv, das Forschungen über die österreichische Exilmusik und Nachlässe von MusikerInnen und Exilforschern enthält --, werden an die Akademie der Künste in Berlin übersiedeln. Denn in Österreich gibt es keine Zukunft für die Institution.

In der Erklärung, die die Abwickler des aufgelösten Vereins Orpheus Trust der Öffentlichkeit übergeben hat, werden die Gründe dafür genannt: Seit 2004 war die prekäre finanzielle Situation des Vereins allen öffentlichen Förderungsgebern bekannt. Hauptförderer war die Gemeinde Wien. Das Kunststaatssekretariat und das Außenministerium beschränkte sich auf eine punktuelle Förderung von Aktivitäten.

Die Erklärung erwähnt insbesondere die fehlende Bereitschaft des Kunststaatssekretariats, eine substantielle Förderung zur Verfügung zu stellen. Da auch die Suche nach privaten Sponsoren erfolglos geblieben war, beschloß der Verein seine Selbstauflösung und die Übertragung der Sammlung an die Akademie der Künste in Berlin, deren bisherige Forschungstätigkeit im Bereich Exilmusik die Gewähr dafür bieten, daß die Bestände des Orpheus Trust bestmöglich betreut werden können. Die Erklärung enthält klare Worte an die Adresse der Fördergeber: "Die offiziellen Stellen haben den Orpheus Trust verhungern lassen und zu wenig Interesse an seiner Arbeit und seinen Ergebnissen gezeigt."