Samstag, 24. Januar 2009
 
Nordirland: Tödliche Waffe Taser PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Irish Republican Information Service   
Dienstag, 5. Februar 2008


Die britische Polizei in Nordirland wird mit sogenannten Tasers ausgerüstet - einer Antiaufruhrwaffe, die unter bestimmten Umständen tödlich wirken kann. Bedenken werden nicht nur in republikanischen Kreisen geäußert, sondern auch von der UNO-Folterkommission.


Ein Aktivist für Opfer aus Nord-Belfast drückt seine „massiven Bedenken“ aus, da die britische Kolonialpolizei nun mit Taser-Training beginne - etwas, das eine aggressive Haltung der britischen Polizei zurückholen wird, wie er meint.

CS-Gas wurde on Nord-Belfast von Jänner bis September des letzten Jahres 28 mal eingesetzt, nun fürchtet J.J. Magee von Verwandte für Gerechtigkeit die Einführung des Tasers letzte Woche in den sechs Counties und, dass es ebenfalls zu Todesfällen wie in Kanada kommen könnte.

Allein im Oktober und November starben vier Menschen durch Schüsse von der 50.000-Volt-Pistole in Kanada. Der bekannteste Todesfall wurde von einem Amateurfilmer aufgezeichnet und im nationalen Fernsehen gesendet, was einen massiven Aufschrei, ob der Sicherheit des Tasers auslöste. Alles in allem zählten die kanadischen Behörden 18 durch den Taser herbeigeführte Tode seit der Einführung 2003. J.J. Magee fürchtet nun, dass die Benützung des Tasers durch Spezialeinheiten von RUC/PSNI ein „dunkler und negativer“ Schritt in eine vergangene Zeit sein könnte.

Entgegen der Behauptung der britischen Kolonialpolizei, dass aus den 425 Taser-Einsätzen in Britannien, es bisher zu „keinen Todesfällen oder ernsten Verletzungen von Polizisten oder Zivilisten gekommen sei“, hat J.J. Magee Befürchtungen, dass Todesfälle durch Taser die 17 Toten durch Plastikgeschoße in den sechs Counties (Nordirland) während den „Troubles“ in den Schatten stellen könnten. „Alles was ich sagen kann ist, dass ich massive Bedenken über die Einführung von Tasern habe“, betont er. „Man braucht nur die Statistik in Amerika und Kanada ansehen um zu verstehen, wie gefährlich diese Waffen sind.“

„Ich dachte, wir würden uns von aggressivem Verhalten der Polizei wegbewegen, doch stattdessen bewegen wir uns in der Zeit zurück. In Nord-Belfast waren die Polizisten besonders schnell ihr CS-Gas zu verwenden und die Sache wird noch schlimmer werden, wenn der Taser auf der Straße eingesetzt wird.“ Ende November 2007 erklärte die UN-Kommission gegen Folter, dass die Verwendung von Taser eine „Form von Folter“ darstelle und „gegebenenfalls auch zum Tod führen kann“.

Die Herstellerfirma Taser International gab in einem Trainingsmerkblatt zu, dass wiederholte Treffer des Tasers zu „Atemschwierigkeiten“ führen kann. Es wird auch berichtet, dass Polizisten in zumindest fünf US-Bundesstaaten rechtliche Schritte gegen Taser International eingeleitet haben, da sie ernste Verletzungen davontrugen, nachdem sie von der 50.000-Volt-Betäubungswaffe während Trainingskursen getroffen wurden.

In den letzten Jahren gab es mehr als 100 durch den Taser hervorgerufene Todesfälle. RUC/PSNI begann vor kurzem Training in der Verwendung des Tasers als Teil eines Pilotprojektes.

Ärger über RUC/PSNI-Entscheidung über Betäubungswaffe

Am Wochenende vom 26./27. Jänner gab es schließlich weit reichende Verurteilungen der Entscheidung von RUC/PSNI, die umstrittene Taser-Betäubungswaffe in ihr Waffenarsenal aufzunehmen.

Die britische Kolonialpolizei wird mit dem, was sie ein „Pilotprojekt“ nannte, weitermachen, das bedeutet, sie wird den Taser dort verwenden, wo es als „erachtet notwendig“ gilt. Die Waffe kann also nun als „taktische Möglichkeit“ von spezialisierten, bewaffneten Polizisten in „vorher geplanten Operationen und zu Unterstützung von Polizisten in gefährlichen oder schwierigen Situationen“ verwendet werden, erklärte die britische Kolonialpolizei.

Amnesty International erklärte, es sei tief enttäuscht über die Entscheidung, während die Gruppe Verwandte für Gerechtigkeit sagte, es sei ein „schwarzer Tag“ für die Menschenrechte. Es gab mehr als 100 Tote durch den Taser in den letzten Jahren (AI geht sogar von um die 250 Toten aus). Ende November 2007 stellte die UN-Kommission gegen Folter fest, dass die Verwendung des elektronischen Tasers eine Form von Folter darstelle und sogar den Tod herbeiführen kann.

aus: Irish Republican Information Service no. 133/134,

http://www.saoirse.info

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