Bewegung, quer durch alle Parteien des Ortes, zeichnet sich nach dem Gedenken für die 61 Opfer des SS-Massakers in Hadersdorf am Kamp am Sonntag ab. Gemeinderäte von VP und SP haben sich, auf der vom Verein Gedenkstätte - Hadersdorf am Kamp veranstalteten Gedenkveranstaltung, für die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die Opfer des Massakers ausgesprochen.
Sozialminister Erwin Buchinger (SP) und Werner Fasslabend (VP) haben,
neben fast 200 Besuchern, an der Veranstaltung teilgenommen. Die
Errichtung eines Denkmals ist bisher an der Blockade durch den
Bürgermeister des Ortes, Bernd Toms (VP), gescheitert. Toms, der 2006
ein provisorisches Mahnmal abtragen ließ, hat bei den letzten Nö-Wahlen
sein Landtagsmandat verloren.
Foto: Franz Pazderka Vor einer Installation aus 61 Windrädern: Alexander Hauer (MKÖ), Werner Fasslabend, Erwin Buchinger, Christine Pazderka (Obfrau), Barbara Coudenhove-Kalergi, Ewald Sacher
Hintergrund
Am 7. April 1945 wurden in der Gemeinde Hadersdorf am Kamp 61
Antifaschisten und Widerstandskämpfer von einer SS-Einheit, unter
Beihilfe Hadersdorfer NSDAP-Führer, erschossen. Sie waren Opfer der so
genannten Kremser-Hasenjagd, einem blutigen Gemetzel, initiiert von
NS-Treuen, nachdem der Leiter der Männerstrafanstalt Stein, Franz
Kodré, unter dem Eindruck des bevorstehenden Kriegsendes, die politisch
Inhaftierten entlassen hatte. Der von Angehörigen der Opfer gegründete
Verein "Gedenkstätte – Hadersdorf am Kamp" bemüht sich bisher
vergeblich um die Errichtung einer Gedenkstätte im Ort. Die virtuelle
Gedenkstätte im Internet www.gedenkstaette-hadersdorf.at enthält eine
umfangreiche Dokumentation der Ereignisse.
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