Da kann man natürlich sagen, daß es ja auch eine Schulpflicht gebe, was wäre denn so schlimm an einer Kindergartenpflicht? Nur gibt es in Österreich gar keine Schulpflicht, sondern nur eine Unterrichtspflicht, von der bislang sehr viele Alternativschulprojekte profitierten, da sie keine andere Legitimation brauchten, als das Vertrauen der Eltern und eine staatliche Prüfung der Kinder zur Kontrolle des Lernerfolges. Sowohl ein verpflichtendes Vorschuljahr als auch ein Pflichtkindergarten würden derlei in Zukunft torpedieren, da pädagogische Alternativansätze wohl vergebene Liebesmühe wären, wenn man die Kinder frühzeitig staatsverschult.

Denn genau darum geht es den Grünen: um eine frühzeitige Einschulung der Kinder. Denn neben dem Integrationsargument für Migrantenkinder fällt ihnen vor allem ein: PISA! So heißt schon der Titel zu den Presseunterlagen zu diesem Thema "Wirksame Frühförderung für alle". Wollen die Grünen japanische Verhältnisse? Sollen schon 3jährige zum Lernen angehalten werden? Kann man Kleinkinder nicht einfach in Ruhe lassen?

Kindergarten für alle Kinder und das gratis, ja! Aber als Möglichkeit! Als Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu spielen, nicht zu lernen. Als Möglichkeit zur Entlastung der Eltern, speziell der Mütter, aber auch älterer Geschwister. Das wäre eine Superidee! Aber Kindergärten, in denen frühzeitig "gefördert", sprich konditioniert wird? Die Volksschulen sind als Zurichtungsstätten schlimm genug. Es reicht, wenn Kinder mit sechs den "Ernst des Lebens" kennenlernen.

Die Presseunterlagend der Grünen finden sich unter: http://www.gruene.at/bildung_jugend/artikel/lesen/17099/