Wie sich die Bilder gleichen. Als in Wien noch größere Menschenmengen zur Opernballdem kamen, wußten die alten Hasen schon, daß bis zum offiziellen Beginn des Balles die Polizei sich sehr zurückhalten, nachher aber umso mehr geprügelt wird. In Frankfurt wurden nicht nur Opernball und Demo kopiert, sondern offensichtlich auch die Polizeistrategie.
Die Frankfurter Opernballdemonstration 2007 am 24.Februar verlief nach einer ersten Bilanz erfolgreich. Etwa 1000 Menschen aus den verschiedensten Spektren hatten sich gegen 15:00 Uhr am Untermainkai versammelt um gegen Bildungs- und Sozialabbau und für gleiche Rechte für Alle zu demonstrieren. Unter dem Motto „Her mit dem schönen Leben“ gab es mehrere Kundgebungen von Studierenden, Anti-Globalisierungsgruppen und der Autonomen Antifa [f].
„Vor und während der Demonstration verhielt sich die Polizei sehr kooperativ. Es waren kaum Beamte an der Demo versammelt, alles verlief sehr friedlich“, sagte eine Sprecherin des AStA. Die bunte Parade bewegte sich, über Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz und Hauptwache Richtung Alte Oper. Auf der Fressgasse kam Dynamik in die Demo. Im, von Studierendendemos bereits bekannten, Laufschritt bewegte sich der Zug in Richtung Abschlusskundgebung. Schließlich wolle man die Ankunft der Prominenten nicht verpassen, hieß es.
Auf der Fressgasse versperrte eine Polizeikette den Weg, Demonstrierende stellten Stühle und Tische auf die Straße. Als die Demonstration offiziell aufgelöst worden war, stürmte die Polizei mit Knüppeln und unter Einsatz von Pfefferspray in die Demonstrierenden hinein. Mehrere Menschen wurden verletzt, ein Demonstrant verlor kurzeitig das Bewusstsein, nachdem er von einem Polizeiknüppel am Kopf getroffen worden war. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Zur Stunde befinden sich noch mehrere hundert Demonstranten und mindestens so viele Polizisten in der Gegend zwischen Hauptwache und Alte Oper.
„Das Verhalten der Polizei war den gesamten Tag über sehr zurückhaltend. Ich habe den Eindruck, dass sie nur auf das offizielle Ende der Demo gewartet haben, um loszuschlagen. Ich kann dieses Vorgehen weder verstehen, noch gutheißen. Es war doch den ganzen Tag deutlich zu sehen, dass eine kooperative Strategie Eskalationen verhindern kann“, sagte Anja Muhr, die Anmelderin der Demonstration.
Die genaue Anzahl der Festgenommenen stand zum Zeitpunkt der Aussendung (24.2., 19:36) noch nicht fest.
Quelle: Offizielle erste Pressemitteilung des AStA der Uni Frankfurt, http://de.indymedia.org/2007/02/169018.shtml
Siehe auch: Opernballdemo: Außer Datensammeln nichts gewesen 15.2. Opernballdemo? |