"Säureattentat"? Hier gilt wohl die alte Medienregel: "Worse news are better then bad news!"

Dieser Tage, in der Hoffnung doch irgendsowas ähnliches wie Terrorismus in Österreich verorten zu können, klammern sich die Massenmedien an jeden Strohhalm. Neben jenen Nebbichs, denen vorgeworfen wird, ein blödes Heimvideo gedreht zu haben, gibt es da jetzt noch diese “Säureattentate”, wie von der Journaillie genannt werden. Klingt doch gut, oder? Klingt viel besser als “Stinkbomben”. Den genau darum handelt es sich. Die vier Pakete, die da jüngst verschickt wurden, enthielten — so ist den Berichten zu entnehmen — Buttersäure. Nun ist diese auch n-Butansäure genannte Substanz tatsächlich eine Säure und tatsächlich ätzend. Allerdings längst nicht so brutal wie so viele andere Säuren, sogar weniger böse als Essigsäure. Ja, sowas kann weh tun, wenn man es direkt ins Gesicht bekommt, letztendlich ist das Zeug aber harmlos — es stinkt nur grauenvoll. Hätte der Täter wirklich ein “Säureattentat” machen wollen, hätte er beispielsweise konzentrierte Salz- oder Schwefelsäure verwendet. Er wollte aber wohl nur die Wohnungen der Betroffenen für ein paar Tage unbrauchbar machen — das wäre korrekt zu berichten gewesen. Aber das bringt keine Schlagzeilen. Hingegen: “Säureattentat” ... ja, das hat was!