"Ich helfe Menschen im Ernstfall weiter. Auch wenn
sie illegalisiert wurden." Die Initiative gegen Abschiebung ruft dazu auf, diese Erklärung auf ihrer Homepage zu unterzeichnen.
Das derzeitige österreichische Fremdenrecht führt dazu,
dass fast täglich Menschen illegalisiert werden: Weil sie ihre
Aufenthaltsgenehmigung verlieren; weil sie zu wenig verdienen; weil ihre
EhepartnerInnen zu wenig verdienen; weil sie aus dem Asylsystem fallen.
Wem das passiert, der ist von einem Tag auf den anderen
illegalisiert, muss untertauchen oder wird Opfer "aufenthaltsbeendender
Maßnahmen". Fast täglich werden Menschen aus Österreich abgeschoben, die
seit Jahren hier leben und sonst kein Zuhause haben, oder sogar fürchten
müssen, in ihrem Heimatland zu sterben.
Für viele dieser Menschen gibt es, wenn sie bleiben
können, eine zweite Chance: auf humanitären Aufenthalt, auf Wiederaufnahme des
Asylverfahrens oder auf das Menschenrecht auf Familie.
Wer diesen illegalisierten Menschen hilft, macht sich
nach dem Fremdenpolizeigesetz der "Beihilfe zum illegalen Aufenthalt"
schuldig und wird mit bis zu sechs Monaten Haft bedroht.
§ 115 (1) Wer mit dem Vorsatz, das Verfahren zur
Erlassung oder die Durchsetzung aufenthaltsbeendender Maßnahmen hintanzuhalten,
einem Fremden den unbefugten Aufenthalt im Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaates
der Europäischen Union erleichtert, ist vom Gericht mit Freiheitsstrafe bis zu
sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.
Wir finden, dieses Gesetz ist Unrecht, und werden es im
Ernstfall brechen.
Die hier Unterzeichneten geben offen zu:
"Ich helfe Menschen im Ernstfall weiter, auch wenn
sie illegalisiert wurden".
Alle Beiträge sind willkommen. Da es hier aber darum
geht, sich zu
bekennen, werden nur die mit ganzem Namen veröffentlicht.
Aus der Homepage der Initiative
"Gegenabschiebung":
http://gegenabschiebung.wordpress.com/
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