Polizeibrutalität in Hamburg |
Geschrieben von Fereidoun Gilani | |
Sonntag, 24. Februar 2008 | |
Ein offener Brief eines iranischen Autors im Exil Offener Brief von Fereidoun GilaniAn alle Schriftsteller, das internationale Pen Center, Künstler, Journalisten, freie Medien, Professoren, Lehrer, Studenten und an alle die, die sich um Redefreiheit in aller Welt bemühen. Ich heiße Freidoun Gilani. Ich bin Schriftsteller, Dichter, Journalist und Lehrer. Ich verbrachte einige Jahre meines Lebens in den Gefängnissen des jetzigen und vorherigen Regimes im Iran und wurde unter der Anklage für Redefreiheit und Freiheit zu kämpfen grausam gefoltert. Ich lebe nun seit 21 Jahren im Exil, bin fast siebzig Jahre alt, kämpfe dennoch weiterhin für Freiheit und Gerechtigkeit und gegen Methoden der Unterdrückung. Am 15.12.2007 sah ich, wie deutsche Polizisten deutsche Jugendliche jagten, festnahmen und brutal zusammenschlugen. An einer Stellen im Zentrum von Hamburg, die angefüllt war mit Menschen, die die Vorweihnachtszeit genossen, sah ich wie die Polizei versuchte einen Fotojournalisten daran zu hindern, Bilder zu machen. Nachdem ich mich als Schriftsteller und Journalist vorgestellt hatte, protestierte ich sehr höflich, dass das behindern eines Reporters in seiner oder ihrer Arbeit gegen demokratische Grundrechte sei. Ich bekam sofort die Antwort: „Ruhe, oder Sie werden auch verhaftet!“ In dem Moment sah ich, wie sie einen jungen Deutschen verprügelten. Ich kommentierte dies, in dem ich sagte: „die USA und Deutschland behaupten immer, es sei ihre Pflicht Demokratie in andere Teile der Welt zu exportieren. Wie können Sie diese Werte einfach so vor den Augen Ihrer eigenen Leute verwerfen?!“ Das war alles. Dann stürzten sich die deutschen Polizisten auf mich und schlugen mich so brutal, dass mein rechtes Ohr, meine rechte Schulter und mein linker Fuß schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Anstatt mich in ein Krankenhaus zu bringen, sperrte die deutsche Polizei mich in einen Käfig und brachte mich ins Gefängnis. Am Morgen des nächsten Tages litt ich unter so großen Schmerzen, dass mich meine Familie zum Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg brachte. Mein rechtes Ohr wurde operiert. Der Offizielle Bericht des Krankenhauses, 40 Dokumentarfotos und vier Zeugen wurden dem Generalstaatsanwalt von Hamburg mitgeteilt, der Fall wurde von den Medien aufgegriffen und zwei Oppositionsparteien (die Grünen und die Linke) protestierten. Wenn diejenigen, die diese Art von brutaler Polizeigewalt angeordnet haben, nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wird diese Methode in europäischen Ländern (die behaupten, dass sie sich, angeführt von den USA, in einem Krieg gegen den Terrorismus befinden und Demokratie anderen Staaten zukommen zu lassen) sicherlich einen regen Aufschwung erfahren. Diese Methode für sich ist der schrecklichste Terror gegen Menschen. Sie ist an sich ein Krieg gegen die Redefreiheit und Gerechtigkeit. Wenn wir nicht protestieren, wird die Polizei als Instrument einer solchen Zivilisation weiter und weiter gehen. Ich leide immer noch unter den Schmerzen der Polizeibrutalität, aber völlig unerträglich wäre für mich der Schmerz, nicht das Schweigen zu brechen und es nicht zu schaffen diese Repression zu stoppen. 1- Ich fordere Eure Solidarität. Im Folgenden werdet Ihr Adressen finden, bei denen Ihr Eure Solidarität ausdrücken könnt. 2- Ich fordere Euch auf, über diese Tragödie zu schreiben und andere zu informieren und Euren Einfluss geltend zu machen, um diese in die Medien Eures Landes zu bringen überall auf der Welt. Vergesst nicht: Wenn die Redefreiheit und Gerechtigkeit so geopfert werden, was bleibt dann von unsren Werten über? Herzliche Grüße Freidoun Gilani Kontaktadressen: Mein Anwalt Herr Schneider: Fax.: 0049 - 40 - 85 13 116, E-MAIL: Freidoun Gilani: Tel. 0049 - 171 - 83 25 563 Fax: 0049 - 40 - 209 73 001 E-MAIL: |
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