Samstag, 24. Januar 2009
 
Haftbefehl gegen AktivistInnen der Clean Clothes Kampagne PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Clean Clothes Kampagne   
Donnerstag, 4. Oktober 2007

Wie erst jetzt bekannt wurde, erließ ein Richter in Bangalore (Indien) am 26. September 2007 einen Haftbefehl gegen vier AktivistInnen der Clean Clothes Kampagne Niederlande. Den ArbeitsrechtsaktivistInnen werden vom indischen Jeansproduzenten FFI (Fibres and Fabrics International Pvt Ltd) Internetkriminalität, rassistische und fremdenfeindliche Aktivitäten und üble Nachrede vorgeworfen.

Die Clean Clothes Kampagne führt seit 2005 eine Aufklärungskampagne über die Zustände in den FFI Produktionsstätten in Indien, um auf Arbeitsrechtsverstöße aufmerksam zu machen. Lokale Organisationen berichteten von erzwungenen Überstunden, physischen und psychischen Misshandlungen und fehlenden Arbeitsverträge. FFI produziert unter anderem für bekannte Jeansmarken wie G-Star, Armani, RaRe, Guess, GAP und Mexx.

„Wir sind davon überzeugt, dass es diesem Fall an jeglicher rechtlicher Grundlage fehlt. Das Ziel dieses Verfahrens ist eine Diskreditierung der Clean Clothes Kampagne“, kommt Michaela Königshofer, Koordinatorin der Clean Clothes Kampagne Österreich, zum Schluss.

Es ist nicht das erste Mal, dass FFI gerichtlich gegen ArbeitsrechtsaktivistInnen vorgeht. Das Unternehmen hat bereits im Juli 2006 eine Anzeige gegen lokale Arbeitsrechtsorganisationen erstattet. Per Gerichtbeschluss wurde es lokalen Organisationen verboten, öffentlich über die Arbeitsbedingungen bei FFI zu sprechen.

Esther de Haan vom internationalen Sekretariat der Clean Clothes Kampagne in Amsterdam: „Die Einschüchterungen von Arbeitsrechtsorganisationen durch Gerichtsverfahren, trägt in keiner Weise zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie bei.“

Rückfragehinweis:
Michaela Königshofer
Clean Clothes Kampagne
Tel.: (01) 405 55 15 306
Mobil: 0664 230 98 83
E-Mail:
www.cleanclothes.at

Clean Clothes - Kampagne für faire Arbeitsbedingungen weltweit - setzt sich für die Interessen der ArbeitnehmerInnen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie ein und vertritt die Forderungen kritischer KonsumentInnen nach Einhaltung von sozialen Mindeststandards bei der Herstellung von Bekleidung und Sportartikeln. Sie wird in Österreich von zahlreichen gewerkschaftlichen, kirchlichen, frauen- und entwicklungspolitischen Organisationen getragen und von der Europäischen Gemeinschaft und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die Clean Clothes Kampagne führt seit 2005 eine Aufklärungskampagne über die Zustände in den FFI Produktionsstätten in Indien, um auf Arbeitsrechtsverstöße aufmerksam zu machen.

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