Der Ute Bock-Preis für Zivilcourage 2006 geht an die Initiative "Ehe ohne Grenzen". Verliehen wird der Preis am 13. Dezember auf Einladung der Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im österreichischen Parlament. Im Anschluss an die Verleihung findet eine öffentliche Feier im "Dschungel" im Wiener Museumsquartier statt.
Die PreisträgerInnen, über 200 bi-nationale Paare, die sich in der Initiative "Ehe ohne Grenzen" zusammengeschlossen haben, kämpfen seit Beginn des Jahres um ihr Recht auf Familienleben.
Existenzbedrohung für Paare
Durch das neue Fremdenrecht hat sich die Rechtsstellung von ausländischen Eheleuten sehr verschlechtert, so SOS Mitmensch: Fehlende Übergangsbestimmungen, Falschinformationen von Behörden und erschwerte Zugangsvoraussetzungen hätten bewirkt, dass nun viele von Schubhaft und Abschiebung bedroht sind.
Mit viel Mut, Kreativität und Ausdauer gegen Fremdenrecht
Die Verleihung an "Ehe ohne Grenzen" begründet SOS Mitmensch damit, dass sich die Initiative mit viel Mut, Kreativität und Ausdauer Gehör für ihre Anliegen verschafft habe.
Dabei sei es nie nur um die Eigeninteressen gegangen, "Ehe ohne Grenzen" habe stets die Zusammenarbeit mit anderen Betroffenen des Fremdenrechts gesucht, deren Anliegen noch schwächer vertreten sind. So habe man etwa von Beginn an auch homosexuelle Paare zur Mitarbeit eingeladen oder sich gegen verschärfte Schubhaftbedingungen eingesetzt.
5.000 Euro dank grosszügiger Spende
Der Anerkennungspreis ist heuer ausnahmsweise mit 5.000 Euro dotiert. Dies ermöglicht die Western Union Financial Services GMBH, die der Initiative "Ehe ohne Grenzen" mit dieser großzügigen Spende die Weiterarbeit ermöglicht.
Die Teilnahme an der Verleihung ist wegen begrenzter Platzanzahl nur mit Einladung möglich, doch im Anschluss findet eine öffentliche Feier im "Dschungel" im Wiener Museumsquartier statt. SOS Mitmensch und "Ehe ohne Grenzen" laden alle Interessierten zum Kommen und Mitfeiern ein. Beginn ist 19.00 Uhr. Ort: Dschungel Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien.
Der Ute Bock-Preis für Zivilcourage
Der Ute Bock-Preis für Zivilcourage wurde von SOS Mitmensch 1999 ins Leben gerufen, um das Engagement der privaten Flüchtlingshelferin Ute Bock zu würdigen. Sie war gleichzeitig erste Preisträgerin. Ihr folgten Gertrude Hennefeld, Vinzipfarrer Wolfgang Pucher, der Sozialarbeiter Bülent Öztoplu, die Plattform "Gerechtigkeit für Seibane Wague" und der Verein LEFÖ.
Geehrt werden mit der Auszeichnung Personen, die sich mit besonderer Courage für die Einhaltung der Menschenrechte verdient gemacht haben und deren praktische Grundrechtspflege in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld außerordentliche Wirkung entfalten konnte.
Ziel des Preises
Ziel des Preises ist es, Öffentlichkeit für wichtige Menschenrechts-Themen herzustellen und die gesammtgesellschaftliche Relevanz der Menschenrechte darzustellen. Deshalb wird der Preis jeweils gemeinsam mit einer Institution vergeben, die die Gastgeberschaft übernimmt.
Bislang wurde der Preis auf Einladung des verstorbenen Bundespräsidenten Klestil in der Hofburg, des Grazer Bürgermeisters Stingl im Grazer Rathaus, des damaligen Nationalratspräsidenten Fischer im Parlament sowie im Juridicum, im Wiener Rathaus und der Österreichischen Nationalbibliothek vergeben. |