Das größte und bisher einzig genehmigte Camp für die Kritiker des
G8-Gipfels im Land steht auf der Kippe. Ob bis zu 15 000 Menschen im
Juni im Gewerbegebiet von Bützow übernachten können, ist offen. Bützows
Bürgermeister verweigert eine Genehmigung.
"Mehrere tausend" Anmeldungen habe das vom 1. bis 10. Juni in Bützow geplante Camp, darunter 500 über den DGB, sagt Organisator André Harder. Er schlug gestern Alarm: Er werde am 30. April "die Reißleine ziehen müssen", weil der Bützower Bürgermeister das Camp blockiere. Auslöser für Harders Aufschrei ist ein Schreiben von Bürgermeister Lothar Stroppe. Der teilte ihm gestern per E-Mail mit, er werde einer Unterverpachtung von Flächen der Stadt nicht zustimmen, solange nicht klar ist, wer für Schäden aufkommt. Die strittigen Flächen - 20 Hektar Land - hat ein Landwirt von der Stadt gepachtet, für die Unterverpachtung die Zustimmung eingeholt. Dazu fassten dieStadtvertreter Ende 2006 einen Beschluss. Der Bürgermeister ließ jedoch eine Zusatzvereinbarung erarbeiten: er Landwirt solle zusichern, dass er für etwaige Schäden auf den Flächen haftet. "Mögliche Folgekosten dürfen nicht bei der Stadt bleiben", so Stroppe. Harder hält dagegen: Dies sei im Vertrag geregelt. Ein Stadtvertreter war gestern über "den Alleingang des Bürgermeisters" empört. André Harder verweist auf den Stadtvertreter-Beschluss, seinen Vertrag mit dem Landwirt und eine ordnungsrechtliche Genehmigung der Stadt. Für ihn sei der Vorgang "Schikane"; er unterstellt dem Bürgermeister, das Camp zu torpedieren, weil dieser es politisch nicht verhindern konnte.
Stroppe war aus "Sicherheitsgründen" für die 8000-Einwohner-Stadt von Beginn gegen das Camp. Das Büro "VIP" erwägt juristische Schritte. Der Bürgermeister sagt: Sein Vertragspartner sei nur der Landwirt. Auch die Familie um Landwirt Poppe Gerken will klar geregelt haben, wer Schäden beseitigt. Bis 3. Mai soll sie die Vereinbarung mit der Stadt unterzeichnen. Misstrauen überall: Die Camp-Organisatoren haben erst die Häfte der vereinbarten Pacht gezahlt. Auch von seiner Zusage, nur Tickets über zehn Tage - um mögliche Spontanrandaliererzu vermeiden - weicht Harder ab. Ihn dränge die Zeit: Aufträge über "einen sechsstelligen Betrag" seien zu stornieren, der kommende Montag dafür der letzte Tag.
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1. SONDERZUG ZUM G8-GIPFEL FÄHRT AB - SCHNELLENTSCHLOSSENE AUFSPRINGEN!
Von 2. - 8. Juni protestieren wir gegen den diesjährigen G8-Gipfel, bei dem die mächstigsten acht Industrienationen ihre neoliberale Politik auf der ganzen Welt vorantreiben. Abfahrt des SONDERZUGES, der uns pünktlich zur Großdemonstration (am 2. Juni) nach Rostock bringt, ist am Freitag, 1. Juni um 19.30 in Salzburg. Mehr als 40 Attackies aus Österreich werden an den Protesten teilnehmen. Es wird ein Kontingent von 50-60 Tickets für Attacies bestellt. Schnellentschlossene sind herzlich eingeladen, ein Ticket um 45 € über das Attac Büro (
) zu erwerben und sich den Protesten anzuschließen. Für die RÜCKFAHRT wird eigens ein Bus organisiert, der voraussichtlich Sonntag abends (oder Montag morgens) in Wien ankommen und voraussichtlich 40-45 € kosten wird. Weitere Rückfahrtmöglichkeiten bietet eine Mitfahrbörse, online unter www.attac.de/heiligendamm.
Die Mobilisierung gegen den G8-Gipfel kostet Geld. Wir freuen uns über Ihre finanzielle Unterstützung (bald unter www.attac.at/g8spende n). Das Spendenaufkommen wird auch für die Finanzierung von Zugtickets für jene Personen verwendet, die sich sonst eine Teilnahme an den Protesten nicht leisten könnten.
FÜR ALLE FRAGEN STEHEN WIR UNTER 01/544 00 10 ODER
ZUR VERFÜGUNG!
Alle Infos zur G8-Protestwoche vom 2.-8. Juni in Rostock gibt es unter www.attac.at/g8