Das Jahreseinkommen einer ÖBB-Immobilienmanagerin ist so hoch wie das Lebenseinkommen vieler anderer Frauen. Offensichtlich hat die ÖBB doch sehr viel Geld — nur nicht für die Bahn, meint Josef Baum.
In den „Salzburger Nachrichten“ heute: "Zahl des Tages: 416.300 €". Laut Rechnungshofbericht verdiente die Purkersdorferin Mag. Michaela Steinacker, Geschäftsführerin der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH inkl. Pensionskasse, Dienstwagen, Erfolgsbonus, Sonderbonus usw. eben 416 300 €. Ob das „verdient“ sei, sieht der Rechnungshof im Verhältnis mit anderen ÖBB-Firmen, wo etwa 100 000€ weniger bezahlt werde.
ÖVP-Mitglied Steinacker macht sicher einen guten Eindruck und ist freundlich. Das kann ich jedenfalls von Verhandlungen mit der ÖVP Purkersdorf her sagen, als sich damals die VP um die Liste Baum für die Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl bemühte. Aber es geht mir auch nicht um die Person.
Mir geht es um den öffentlichen Verkehr, für den immer wieder Geld fehlt. Leider wird die ÖBB immer mehr zu einem Baukonzern, der nebenbei auch Personenverkehr machen muss. Der neue Aufsichtsratchef Pöckhacker kommt aus der Bauindustrie, der ÖBB-Chef Huber auch, und der Minister Faymann ist mit den Baufirmen auch bestens vernetzt. Auch bei der Erneuerung der Bahnhöfe, bzw. ihrer Umgestaltung zu Einkaufszentren habe ich den Eindruck, dass es hier vor allem um Immobilienverwertung geht, und die Kunden der ÖBB eher stören bzw. hauptsächlich als KäuferInnen interessant sind.
Gerade im einem Unternehmen, das von Steuergeldern mitfinanziert wird, sollten auch für ManagerInnen nicht astronomische Beträge bezahlt werden. Ich gestehe schließlich auch, dass ich grundsätzlich Geschäften mit Grund und Boden etwas reserviert gegenüberstehe, weil nach meinem Empfinden da ja keine Werte geschaffen werden; und ich nur eine sehr beschränkte Leistung dabei sehe.
Ich lese auch : “Fachbranche kürt Michaela Steinacker zur Immobilienmanagerin 2007“; das überzeugt mich aber auch nicht, denn die Branche macht mit der ÖBB gern Geschäfte; etwa die Frau des obersten ÖBB-Chefs Huber, deren Firma ÖBB-Immobilien erwarb und dann bald diese wesentlich teurer weiterverkaufte…..
Im Sinne des nahenden Frauentages kann der stärkeren Vertretung von Frauen bei den Megaeinkommen eventuell auch was Positives abgewonnen werden. Aber der sicher größere Nachholbedarf ist bei Fraueneinkommen etwa im Handel oder Tourismus, wo es Frauen gibt, für das Jahreseinkommen der Immobilienmanagerin so hoch wie deren gesamtes Lebenseinkommen ist.
Quelle: Josef Baums Weblog http://baum.puon.at/blog/baum.php?itemid=64 |