Geschrieben von Indymedia/akin
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Dienstag, 4. Dezember 2007 |
Die Schweizer Polizei säubert die Eidgenossenschaft für die Fußball-EM.
1.Dezember: Es sollte ein Strassenfest in Luzern für mehr kulturelle Freiräume werden. Engagierte Kulturaktivisten wollten am Samstag friedlich tanzend auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Sie bekämpfen die Schliessung der Kulturlokals Boa, die ersatzlose Streichung der staatlichen Unterstützung für die Boa, die Räumung der beiden besetzten Häuser und gegen einen Wegweisungsartikel.
Nach 19 Jahren engagierter Jugend- und Alternativkultur ging die Stadt auf das Drängen der Anwohner aus den dicht nebenbeistehenden Neubauten ein: Sie liess die Boa schliessen und verweist die Jugend- und Alternativkultur an den Stadtrand.
Auf die Tanzveranstaltung reagierte die Stadt Luzern alles andere als zimperlich. Die 800 TanzaktivistInnen im Vögeligärtli wurden eingekesselt und unter Gewalteinsatz wurden 245 Menschen einzeln in Käfigautos abtransportiert. Eine folgende Spontandemo wurde ebenso verhindert.
Der Grosseinsatz vom 1.12. stellt bloss einen neuen Höhepunkt des Bestrebens der Stadt Luzern dar, kulturelle Freiräume zu verhindern, die nicht in ihr steriles und kapitalträchtiges Stadtbild passen. Sie liess auch kürzlich die beiden Luzerner besetzten Häuser räumen.
EM lässt grüssen
Die Stadt begründete ihr gnadenloses Vorgehen gegen Alternativkultur damit, dass die Stadt in einem guten Licht für die EM-Gruppenauslosung “Final Draw” dastehen sollte.
Die AktivistInnen kritisieren, dass die Polizei an KulturaktivistInnen Ernsteinsätze gegen Hooligans probt. Es ist zu befürchten, dass im EM-Jahr 2008 vermehrt staatliche Repression gegen politische Veranstaltungen ausgeübt wird mit der Begründung, dass ein “geordneter Ablauf der EM-Spiele” sichergestellt werden müsse.
Quelle:http://ch.indymedia.org/demix/2007/12/55040.shtml (für akin 29/07 bearb.)
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