Samstag, 24. Januar 2009
 
Bauern besetzen Cargill-Hazienda PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von pulsar   
Mittwoch, 14. März 2007
Im Rahmen eines landesweiten Protesttages für die Verteidigung des Lebens und gegen das Agrobusiness besetzten Frauen der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) den Sitz der Nationalbank für wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Rio de Janeiro.

Der Protesttag war Teil einer ganzen Serie von Demonstrationen, die von verschiedenen sozialen und politischen Organisationen initiiert wurde, um ihre Ablehnung des Besuchs des US-Präsidenten George W. Bush zum Ausdruck zu bringen. Auch der Saatgut- und Getreidemulti Cargill war Ziel einer Besetzungsaktion.

Mehr als 900 Frauen der Landarbeiterbewegung Vía Campesina Brasil besetzten Anfang März ein Anwesen des multinationalen Unternehmens Cargill im Landesinneren des Staates São Paulo. Die Aktion ist Teil der Proteste gegen die Absicht der Regierungen Brasiliens und der USA, auf brasilianischem Boden Treibstoff auf der Basis von Zuckerrohr zu produzieren.

Das Anwesen von Cargill, einer Firma, die genmanipulierte Nahrungsmittel herstellt, liegt im Zuckerrohranbaugebiet um die Stadt Riberão Preto. Der Kampf der Bewegung Vía Campesina folgt dem Motto "Frauen für den Schutz des Lebens und gegen das Agrobusiness". Treibstoffe auf Pflanzenbasis führten zum Verlust von Biodiversität und zur Ausweitung der großflächigen Monokulturen, so die Bewegung.

Die Proteste waren Teil der Kampagne gegen den Besuch des US-amerikanischen Präsidenten in Brasilien. George W. Bush habe Interesse an brasilianischen Ethanollieferungen, für die Brasiliens Regierung Anreize zur intensiven Produktion von Zuckerrohr geben wolle. Die sozialen Bewegungen befürworten aber ein Landwirtschaftsmodell kleiner und mittlerer Betriebe, das die Ernährungssouveränität, also die nationale Unabhängigkeit in der Nahrungsmittelversorgung, garantiert. Demnach soll der Produktion von Nahrungsmitteln für Menschen Vorrang gegeben werden gegenüber der Produktion von Agrarwaren, mit denen nur Gewinne erwirtschaftet werden sollen.

< zurück   weiter >