Gabriele Schaumberger, Vorsitzende des Vereins „Ethnosphere“, ist eine der
wenigen Burma-ExpertInnen Österreichs. Sie lernte das Land auf zahlreichen
Aufenhalten abseits des touristischen Mainstreams hautnah kennen. Mit großem
Einsatz engagiert sie sich ehrenamtlich für den Weiterbestand der bedrohten Ethnien, vor allem der Karenni. In Kurzfilmen und einem Lichtbildervortrag liefert sie einen authentischen Augenzeugenbericht über die aktuelle Situation.

100 ethnische Minderheiten von der Ausrottung bedroht

Unbeachtet von der Weltöffentlichkeit betreibt das burmesische Militär auf dem Land und im Dschungel seit mehr als zwei Jahrzehnten systematisch die Auslöschung bzw. Vertreibung von mehr als 100 ethnischen Minderheiten. Shan, Karen, Karenni, Kachin, Wa, Lahu, Chin, Mon, Hmong, Akha, Palaung, Naga, Pao – das sind nur einige von vermutlich 138 Volksgruppen in Burma, von denen jede ihre eigene Sprache spricht, ihre eigene Kultur und Tradition hat. Uralte Stämme, die in den zerklüfteten Bergregionen 3.000 Jahre friedlich mit- und nebeneinander – fast unberührt bis in die Jetztzeit – überdauert haben, sind Ziele der ethnischen „Säuberung“.

Endlos ist die Liste der Menschenrechtsverletzungen: Das Militär brandschatzt, mordet, vergewaltigt – Minderjährige werden vor den Augen der Eltern missbraucht und erschossen, Dörfer niedergebrannt, Felder vermint. Selbst vor dem Einsatz chemischer Waffen schreckt das Regime nicht zurück. Der Tod ist in vielen Regionen Burmas allgegenwärtig. In manchen Gebieten leben die Menschen bereits seit 20 Jahren im Dschungel, in ständiger Angst und immer auf der Flucht vor dem Militär.

Ethnosphere
Verein für Bildung, interkulturellen Dialog und Projekte bedrohter Völker
Bernardgasse 10/8 A-1070 Wien

www.ethnosphere.at