Geschrieben von Presse/akin
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Donnerstag, 22. März 2007 |
Ein Zeichen des Umbruchs: Der Unmut am AMS mehrt sich offensichtlich — und die Mitarbeiter beginnen sich vor ihrer Klientel zu fürchten. Das führt zum wohl eher ungewollten arbeitsmarktpolitischen Effekt, daß vom AMS mehr Arbeitslose als Wachleute vermittelt werden können, wie “Die Presse” berichtet:
Elf Sicherheitsleute tun seit einigen Wochen in den Wiener Filialen des Arbeitsmarktservice (AMS) ihren Dienst. Das erklärt Hans Paul Nosko, Sprecher des AMS Wien, der “Presse”. Der Grund: In den vergangenen Monaten hätten sich Morddrohungen à la “I bring di um”, Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten in AMS-Filialen gehäuft. [...] Also beschloss der AMS-Verwaltungsrat, die Firma ISS mit der Bereitstellung von Sicherheitspersonal zu beauftragen. Jeden Vormittag versehen nun Wachleute ihren Dienst in den AMS-Filialen.
[...] Gestern, Dienstag, sorgte allerdings ein bewaffneter Wachmann in der AMS-Geschäftsstelle in der Redergasse im fünften Wiener Gemeindebezirk für Aufregung. Nosko bestätigt das. “Das war ein singulärer Irrtum dieses Herrn. Der Mann habe seine Waffe bereits deponiert. Vorgesehen sei, dass die Sicherheitsleute weder Schusswaffen noch Knüppel tragen. Auch würden sie keine Hunde führen. [...]
Beim Wachpersonal handle es sich um erfahrene Leute, betont Nosko. Der Personalbereitsteller ISS beschäftigt österreichweit 200 Sicherheitsleute. Wer Wachmann werden will, braucht keine besondere Berufserfahrung. Manche werden direkt beim AMS rekrutiert. Kriterien bei der Aufnahme seien Verlässlichkeit und “meist ein gewisses Alter”, sagt Michael Maximilian, Chef der ISS Facility Services GmbH. Lebenserfahrung helfe, in kritischen Situationen die Nerven zu behalten. Aufträge, wo die Mitarbeiter Waffen tragen müssten, nehme man nicht an. [...] Zu den ISS-Kunden zählen auch Industriebetriebe wie Magna oder VA Tech. (“Die Presse”, 14.03.2007)
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