Geschrieben von Bernhard Redl
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Mittwoch, 20. Juni 2007 |
... den bestraft das Leben, heißt es. Der akin-Herausgeber Bernhard Redl wundert sich über späte Einsichten von Attac Deutschland hinsichtlich des exzessiven Polizeieinsatzes beim G8-Gipfel in Rostock und Heiligendamm.
"Im Zusammenhang mit den zahlreichen Beschneidungen von
BürgerInnenrechten vor und während der G8-Proteste fordert Attac Deutschland
eine intensive parlamentarische Aufklärung." Das schreibt Attac
Deutschland in einer Aussendung. Jetzt, zwei Wochen nach den Wickeln in Rostock
und dem Persilschein der Organisation für die Polizei! Sven Giegold, Mitglied
des Koordinierungskreises von Attac Deutschland zu den Kriminalisierungen:
"Dies lässt sich nur erklären mit dem Versuch der Politik, die gezielt
geschürte Panik vor den G8-Protesten für eine dauerhafte Verschiebung
sicherheitspolitischer Standards auf Kosten von Bürgerrechten zu nutzen."
Die deutschen Attackies protestieren jetzt auch gegen die
Razzien im Vorfeld des Gipfels, gegen "zahlreiche unverhältnismäßige
Übergriffe der Polizei", gegen Wasserwerfer und Tränengas, gegen die
Menschrechtsverletzungen in den Gefangenensammelstellen. Und: "Massiver
Klärungsbedarf besteht aus Sicht von Attac zudem über einen möglichen Einsatz
von so genannten Agents Provocateurs der Polizei."
Es ist ja schön, liebe Attacies, daß Ihr Eure Meinung zum
Verhalten der Polizei nun geändert habt -- aber ihr hattet Eure Chance
unmittelbar nach den Polizeifestspielen. Da hat man Euch zugehört, da waren die
Mikrofone offen. Jetzt aber gibt es kein großes Medienecho mehr.
Aber eine offizielle Entschuldigung auf Eurer Homepage an
diejenigen, die die Polizeiprügel einstecken mußten, würde vielleicht ein klein
wenig wieder gutmachen.
-br-
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