Samstag, 24. Januar 2009
 
Gegen Schlachten und Tiertransporte PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Thomas Putzgruber, Verein RespekTiere   
Montag, 30. Juni 2008

Am Freitag, dem 27. Juni, fand in den frühen Morgenstunden ein Protest gegen Tiertransporte und das Töten von Tieren im Allgemeinen bei der Zufahrt zum Schlachthof Bergheim statt.

Gut ein Dutzend TierschützerInnen hatten sich hierfür versammelt, gekleidet in (kunst-) blutigen Metzer-, Tier- und Todeskostümen. Die AktivistInnen ‚besetzten' in breiten Bogen die Wiesen rund um die Auffahrt auf mehreren Ebenen, sie säumten den Weg mit Transparenten und Fototafeln.


Foto: Verein RespekTiere

Die Kundgebung erregte große Aufmerksamkeit, viele PassantInnen im frühmorgendlichen Pendlerverkehr hoben aufmunternd den Daumen oder bekundeten auf andere Art ihre Sympathien mit der Aktion. Die Polizei „bewachte“ den Protest, ihre ausgesprochen freundliche Beamten waren ständig anwesend, hielten sich jedoch dezent im Hintergrund.

Salzburg-Bergheim verfügt über Österreichs größten Rinderschlachthof; die Tötungsanstalt wurde bis 2007 von der Raiffeisen-Gruppe betrieben, wobei rund 50 000 Schlachtungen im Jahr erfolgten. Raiffeisen vermeldete trotz dieser unglaublichen Zahl ein jährliches Defizit von einer Million Euro, worauf sich eine nimmersatte Geschäftsführung entschloss, den Schlachthof an den US-Lebensmittelriesen OSI zu verpachten. Ab nun gedenken Raiffeisen-Funktionäre ihre bluttriefenden Hände in Unschuld zu waschen...

Um Salzburg/Bergheim „auszulasten“, strebt OSI jetzt 70 000 Tiertötungen pro Jahr an. Derzeit werden hinter den tristen Mauern und Fassaden rund 100 000 Kühe und Stiere innerhalb von zwölf Monaten zerlegt, wovon 60 000 aus eigener Schlachtung und 35 000 bis 40 000 aus dem benachbarten Traunstein stammen. Mit anderen Worten: in Salzburg/Bergheim werden täglich (wenn man eine Arbeitswoche von fünf Werktagen zur Berechnung heranzieht) rund 385 Lebewesen in Einzelteile zerhackt und in sterilen Verpackungen anonymisiert an die EndverbraucherInnen gebracht.

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