Nach den spontanen Protesten von AntifaschistInnen bei der FPÖ-Kundgebung am Innsbrucker Franziskanerplatz am 15. Mai war am Tag danach von juristischen Folgen die Rede. Konkret droht einigen AntifaschistInnen eine Anzeige, unter anderem dem KJÖ/KPÖ-Spitzenkandidaten Julian Nothdurfter.
Seine erste Stellungnahme dazu: "Mich als ´Rädelsführer` zu bezeichnen, ist absurd. Wie auch die anderen Antifaschisten bei der Kundgebung bin ich als Einzelperson dort hingegangen, um den Hetzern Strache und Hauser meine Meinung zu sagen. Es kann doch nicht sein, dass es illegal ist, bei einer öffentlichen Veranstaltung anderer Meinung als die Redner zu sein." Die FPÖ hatte im Vorfeld bereits den Franziskanerplatz abriegeln lassen und Menschen, die ihrer Meinung nach dort nichts zu suchen hatten, weggeschickt. So wurde beispielsweise Migranten der Zugang meist verwehrt und zwei junge Frauen wurden als "Lesben" bezeichnet und weggeschickt. Der Andrang war jedoch bald unerwartet groß, so dass hunderte Antifaschisten an der Absperrung vorbei auf den Platz gelangen konnten.
"Die Proteste verliefen durchaus friedlich", stellt Julian Nothdurfter klar. Unbekannte haben jedoch begonnen, Gegenständein Richtung Bühne zu werfen. Dies blieb aber die Ausnahme, die Mehrzahl der AntifaschistInnen ließ sich nicht auf die Provokationen der Rechten ein. Auf der Bühne hetzte HC Strache wie gewohnt gegen Homosexuelle, den Islam und die anwesenden FPÖ-Gegner.
Diese übertönten mit ihren Rufen ("Lügner!", "Nazis raus!", u.A.) die Reden der FPÖ-Recken. Rote und grüne Luftballons sowie rote Fahnen prägten das Bild. Eine Handvoll Aktivisten des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) stellte sich unter massivem Polizeischutz vor der Bühne auf und begann, rot-weiße Fahnen zu schwenken, angeblich soll es dabei zu Verstößen gegen das Verbotsgesetz gekommen sein. "Stramme Skinheads, die beidseits der Bühne als Standarte fahnentragend die Politiker vor dem Volk sichern. Das erinnert an die Choreographie der Nazi-Aufmärsche", so Willi Tilg. Und dieser ist als ehemaliger Tiroler FPÖ-Obmann sicherlich nicht als Linker einzustufen.
"Entgegen den Behauptungen der Rechten fand keine gezielte Störaktion der Linken statt, sondern eine spontane Manifestation des Volkswillens. Denn der Großteil der arbeitenden Bevölkerung glaubt den Lügen der Rechten nicht und erkennt den wahren, arbeiterfeindlichen Charakter der FPÖ. Ich bin auch bereit, diesen Standpunkt vor Gericht zu vertreten.", schließt Julian Nothdurfter.
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