Samstag, 24. Januar 2009
 
Für ein friedliches Miteinander aller Volksgruppen! PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Werkstatt Frieden & Solidarität   
Mittwoch, 9. Januar 2008

Gemeinsame Stellungnahme der MigrantInnenorganisation ADA (Alternative Solidarität) und der Werkstatt Frieden & Solidarität zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Linzer Neustadtviertel

Solidarität statt nationaler Zwietracht!

Gemeinsam für unsere sozialen und demokratischen Rechte kämpfen!


Die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Linzer Neustadtviertel zwischen "Kurd/inn/en" und "Türk/inn/en" haben uns erschüttert. Wir verurteilen entschieden jede Gewalt und Nationalismus und rufen alle Seiten zu einem friedlichen Miteinander auf.


Diese Gewalt zwischen den Volksgruppen kann natürlich nicht von der Gewalteskalation im Nahen Osten getrennt werden. Wir sehen, dass die Einbindung der Türkei in US-amerikanische bzw. EU-europäische Großmachtsstrategien zur Stärkung antidemokratischer und aggressiver Kräfte in der Türkei führt. Repression nach innen und Aggression nach außen gehen Hand in Hand. Wir lehnen jede Form von Chauvinismus ab. Wir fordern die türkische Regierung auf, ihre Repressionen gegenüber nationalen und religiösen Minderheiten, demokratischen und gewerkschaftlichen Organisationen zu beenden und die kriegerische Aggression gegen den Nordirak sofort einzustellen. Gewalt ist keine Lösung, sondern Öl ins Feuer der vielschichtigen Konflikte im Nahen Osten. Verlierer der Gewalt sind die Bevölkerungen auf allen Seiten. Nutznießer der Gewalt sind die Militärs und die imperialen Machteliten des Westens, die diese Region durch eine Politik des Teile und Herrsche in neokolonialer Abhängigkeit halten wollen, um sich den Zugriff auf den Rohstoffreichtum zu sichern.


Auch in Österreich rufen wir alle Seiten auf, diese Gewaltspirale zu beenden. Wenn sich hier Menschen unterschiedlicher Volksgruppen gegeneinander ausspielen lassen, dann werden letztlich alle VerliererInnen sein. Die einzigen Gewinner sind ausländerfeindliche und rechtsextreme Gruppierungen sowie all jene Kräfte, die durch eine Politik des Teile und Herrsche Lohndruck und Sozialabbau vorantreiben wollen. Wir rufen daher auf, nationalistische Mobilisierungen zu beenden. Wir brauchen ein solidarisches Miteinander der verschiedenen Volksgruppen, von allen hier lebenden Menschen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, weil wir nur so grundlegende soziale und demokratische Rechte für alle durchsetzen können. Lassen wir uns nicht gegeneinander ausspielen, sondern

a. wehren wir uns gemeinsam gegen Sozialabbau, Lohndruck, Privatisierung und zunehmende Entdemokratisierung

b. engagieren wir uns gemeinsam für ein weltoffenes und neutrales Österreich, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft friedlich und gleichberechtigt zusammenleben und das sich für internationale Solidarität und Abrüstung einsetzt, statt sich an kriegerischen Militärmissionen im Ausland zu beteiligen.


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