Samstag, 24. Januar 2009
 
Demos in Klagenfurt gegen 10.Oktober-Feier PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von No-Racism.net   
Donnerstag, 12. Oktober 2006

Demo in Klagenfurt

AntifaschistInnen demonstrierten am 10. Oktober 2006 gegen die nationalen Feierlichkeiten von VertreterInnen des Landes Kärnten, rechtsextremen Burschenschaften und dem Kärtner Abwehrkämpferbund in Klagenfurt/Celovec.


Der 10. Oktober gilt in Kärnten/Koroska als "Tag der Kärntner Einheit". Die "Einheit", die an diesem Tag hauptsächlich mittels Aufmärschen von rechtsextremen Vereinen wie dem "Kärntner Heimatdienst" (KHD) und dem "Kärntner Abwehrkämpferbund" (KAB) gefeiert wird, gründet auf dem Mythos, dass Kärnten ein "deutsches" Land sein soll. Der "Kärntner Abwehrkampf" wird in diesem Zusammenhang als deutscher Kampf gegen das "Slawentum" verstanden. Diese Art deutschnationaler Politik zieht sich seit 1920 wie ein Roter Faden durch die Art, wie in Kärnten/Koroska Politik gemacht wird: So sind slowenisch-deutsche Beschriftzungen schon kurz nach der Volksabstimmung in ganz Südkärnten eingedeutscht worden, im NS-Regime trat der Kärntner antislowenische Rassismus in Form von Deportationen slowenischer Familien in deutsche Zwangsarbeitslager in Erscheinung und auch nach 1945 wird in diesem Land mit Parolen wie "Kärnten wird einsprachig" erfolgreich Politik gemacht.

Gegen diese Art des geschichtlichen Umgangs wurde mit antifaschistischen Aktionstagen von 7. - 10. Oktober 2006 in Klagenfurt/Celovec ein Zeichen gesetzt, schließlich ist er auch heute Garant dafür, dass Rechtsextremismus in Kärnten/Koroska zum Alltag gehört.

Die Demo am 10. Oktober wurde zwar angemeldet, die Polizei untersagte jedoch den Kundgebungsort Neuer Platz, so dass die Demo am nahegelegenen Domplatz startete. Um etwa 12 Uhr war das kleine Grüppchen Antifas (ca. 30 Leute, es wurde jedoch wirklich wenig und sehr kurzfristig mobilisiert) versammelt und die Demo zog unter ständigen Beschimpfungen der PassantInnen ("Gehts oba noch Slowenien!" "Tschuschen!" "Olle einsperrn!" usw.) ihre Runde durch die Innenstadt. Leider schaffte es die Demo nicht, in Sichtweite der KAB-Kundgebung zu kommen, die Innenstadt selber war jedoch nach Angaben von TeilnehmerInnen schon ein genug grosser Spass, schließlich war es köstlich, die erzürnten Gesichter der zu sehen, die sich zu hunderten in voller Montur (Kärntneranzug, Orden, Seppl-Hut) in der City tummelten.

Die Polizei hielt sich im Hintergrund, hatte auch keinen Grund zum einschreiten.

(Gekürzt. Volltext http://no-racism.net/article/1838/ )

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