ÖsterreicherInnen mit und ohne Migrationshintergrund haben die neue politische Initiative „Demokratische Diversität Österreich (DDÖ)" gegründet. Sie will die Neuwahl als Gelegenheit nützen, „mit einer Plattform an die Öffentlichkeit zu gehen, die die Realität und die Bedürfnisse eines mittlerweile breiten Bevölkerungsanteils widerspiegelt“.
„Die Vitalität einer Gesellschaft ist auch daran messbar, wie fähig sie ist, mit Unterschieden umzugehen“, heißt es in der Darstellung der Grundideen der Initiative. „In diesem Sinn gilt es, kulturelle Vielfalt als Potenzial für die gesamte Gesellschaft, zu bewahren und zu fördern.“
Die wichtigsten Anliegen im Einzelnen:
* Bevölkerungsvielfalt muss sich in öffentlichen Institutionen und Einrichtungen auf allen Ebenen abbilden
* Interkulturelle Öffnung aller Institutionen und Einrichtungen
* Förderung von Mehrsprachigkeit auf allen Ebenen
* Förderung von Selbstorganisation von MigrantInnen
* Interkulturelle Kompetenz muss fixer Bestandteil der Aus- und Weiterbildung werden (von Schule über Sozialarbeit bis zur Ausbildung der ExekutivbeamtInnen)
Weiters geht es um rechtliche Gleichstellung von MigrantInnen, die Basis für einen positiven Integrationsprozess ist und vom Staat garantiert werden muss. Neben gesetzlichen Regelungen geht es dabei auch um die Einräumung von Möglichkeiten zur politischen Partizipation, weil allen in Österreich lebenden Menschen die Möglichkeit zur Mitbestimmung gewährleistet werden muss.
Die Initiative widmet sich daher „der Integration und Diversitätsfragen in allen österreichischen soziopolitischen sowie kulturellen Lebensbereichen“. Sie geht mit den folgenden politischen Zielen in den aktuellen Wahlkampf: 1. Integrationsfragen in der Öffentlichkeit während des Wahlkampfes zu positionieren. 2. Die Bestellung von ImmigrantInnen in den wählbaren Positionen in den jeweiligen politischen Parteien bzw. sichtbaren öffentlichen Stellen zu forcieren. 3. Die enttäuschten WählerInnen zu motivieren, von ihrem Wahlrecht am 28. September Gebrauch zu machen.
Die DDÖ versteht sich als politische Lobby für Integration, Asyl/Fremdenrechts-, und Immigrationsfragen. Während des Wahlkampfs werden Akzente besonders auf folgende Bereiche gesetzt: 1. Rassistisch motivierte und altersdiskriminierende Armut abschaffen. 2.Grundsicherung für alle. 3. Repräsentativität und Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund fördern. Deren Bedürfnisse sollen in allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden.
Die DDÖ wird ihre Aktivitäten bei dieser Wahl auf Wien beschränken. Ein 12-Punkte-Aktionsplan zählt die Forderungen im Detail auf: http://www.ddoe.info/12punkte.htm
Leiter der Initiative ist Alexis Neuberg von Radio Afrika TV http://www.radioafrika.net/. Alexis Neuberg arbeitet seit 10 Jahren an einer Transformation des Bildes der Afrikanerinnen und Afrikaner in der Gesellschaft und Medienlandschaft Österreichs.
Vorstellung der DDÖ: Montag 11. August 2008, 19h00 Afro-Asiatisches Institut Türkenstraße 3, 1090 Wien
Pressekonferenz: Eine Pressekonferenz zur Vorstellung von DDÖ findet am Mittwoch 13. August 2008 um 10 Uhr statt. Ort: Weltcafe,Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien