Samstag, 24. Januar 2009
 
Salzburg: "Schwarzer Affe" leistete Widerstand PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von akin   
Dienstag, 26. September 2006
Ein deutscher Ladeninhaber ghanesischer Herkunft wurde von Zivilpolizisten niedergeschlagen. Jetzt steht er wegen "Widerstands gegen die Staatsgewalt" vor Gericht.
Die nächste Verhandlung ist am Donnerstag.

Er heißt Joseph Owusu, stammt aus Ghana und betrieb einen Call-Shop (Phone Zone) in der Elisabethstraße. Und zwar gemeinsam mit seiner österreichischen Lebensgefährtin Sabine Hauser.

Juli 2004. Nachbarn klagen über Lärm und Provokation Den Call-Shop gibt es seit einem Jahr. Die Polizei gehörte anfangs zur Dauerkundschaft. Hermine H., die mit ihrem Mann unmittelbar über dem Geschäftslokal wohnt: "Der Lärm war unerträglich. Seit mehreren Wochen gab es aber keinerlei Probleme mehr. Joseph Owusu wirft schon im Juli 2004 der Polizei vor, dass sie "schlecht ausgebildet ist und offenbar Vorurteile gegen Schwarzafrikaner hat. Als bei mir eingebrochen wurde, hat das keinen interessiert". Er selbst sei im Herbst 2003 in seinem Geschäft von einem Polizisten mit den Worten: "Du bist schwarz wie ein Affe und wenn ich dich erschieße, tut mir keiner was!" bedroht worden.

März 2006. Mittlerweile war der Call-Shop zu einem Hip-Hop-Laden umgebaut worden. Am 6.3. um 16 Uhr betraten 4 Männer das Geschäft -- laut den in der Folge Amtsbehandelten ohne sich als Polizisten auszuweisen. Sabine Hauser berichtet: "Einer fragte in einem sehr aggressiven Ton meinen aus Ghana stammenden Angestellten, ob er einen Hermann kenne. Dieser antwortete mit Nein. Der Mann wiederholte seine Frage nochmals und lauter. ´Kennst Du einen Hermann?´ Daraufhin kam mein Lebensgefährte Joseph Owusu aus dem Büro und fragte was diese Männer wollen, er sei der Chef hier und es braucht keiner zu schreien. Daraufhin stürmte der Kleinere der Männer auf ihn los und schlug ihn mit der Faust drei Mal gegen den Brustkorb und drängte ihn nach hinten. Der Angestellte wollte zu Hilfe eilen, jedoch wurde er von einem anderen Mann davon abgehalten, der ihm einen Ausweis vor die Nase hielt und sagte: ´Laß das, sonst bist du auch dran! Polizei!´"

Owusu habe den Mann, der ihn immer noch festhielt, gefragt, was das denn alles solle und warum er sich so benehme. Dieser habe ihn angeschrieen: "Sei ruhig, du bist verhaftet!" Owusu habe versucht freizukommen und die ihn haltende Hand entfernt. Daraufhin sei die Situation eskaliert und alle vier Männer hätte sich sich auf ihn gestürzt und auf den Boden geworfen. Nach einer weiteren, noch rüderen Amtsbehandlung habe Owusu das Bewußstein verloren. Im ohnmächtigen Zustand wäre er gefesselt worden und ins Polizeiauto verfrachtet, wo er nach 5 Minuten wieder erwachte. Nach weiteren Torturen auf der Wache habe man ihn eine Stunde später freigelassen. Soweit der Bericht der NGO Afrikanet. (no-racism.net, SN, Afrikanet / akin)

Quellen u.a.:
http://www.afrikanet.info
http://no-racism.net

Der nächste Verhandlungstermin GEGEN Owusu:
Donnerstag, 28. September um 15:30 Uhr; Landesgericht Salzburg, Saal 129, 1. Stock; Rudolfsplatz 2, 5010 Salzburg
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