Samstag, 24. Januar 2009
 
Koka-Bauern in Peru wollen Proteste verschärfen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von púlsar   
Mittwoch, 18. April 2007

In Bolivien hat eine von den Koka-Bauern ausgehende Protestbewegung bereits einen politischen Umschwung herbeigeführt. Auch im benachbarten Peru steigen die Koka-Bauern jetzt auf die Barrikaden, weil sie ein Abkommen mit der Regierung nicht erfüllt sehen. Obwohl ihnen ein Kontingent für traditionellen Konsum zugesagt wurde, haben Sicherheitskräfte im Hauptanbaugebiet des Alto Huallaga Felder verwüstet. Nicht das vielseitig verwendbare Koka-Blatt sei der Feind, sondern der Drogenhandel, argumentieren die Bauern.

Peruanische Koka-Bauern haben davor gewarnt, dass sie bereit seien, ganze Dörfer einzunehmen und in großer Zahl gen Lima zu ziehen, sollte die Regierung weiterhin ihre Anbauflächen mit Gewalt vernichten. Diese Ankündigung war die Antwort auf die erneute gewaltsame Zerstörung der Anbauflächen durch die Regierung. Mit dem Angriff auf die Felder unterminimierte die Regierung den Vertrag, der vor einigen Wochen mit den Bauern geschlossen wurde und einen „Waffenstillstand“ vorsieht.

Der Sprecher der Koka-Bauern Wilder Satalaya bekräftigte, dass die Bauern ganze Dörfer aus den nördlichen Gebieten des Regenwaldes einnehmen würden, wenn die Vernichtung der Anbauflächen anhielte. Außerdem verkündete er, dass ein Vertreter der Bauern am kommenden Samstag in der Stadt Tarapoto dem Ministerrat beiwohnen werde, um die  Forderungen ihrer Initiative vorzutragen.

Auch die peruanische Abgeordnete Elsa Malpartida deutete im Parlament daraufhin, dass die Koka-Bauern aus Alto Huallaga bei einer Fortsetzung der Zerstörung der Anbauflächen nach Lima ziehen würden. Sie wies das offiziell anerkannte Argument zurück, es handele sich um illegalen Anbau. Außerdem bekräftigte sie, dass das Thema von Grund auf angegangen  werden müsse. „Der tatsächliche Feind, nämlich der Drogenhandel, muss besiegt werden“, erklärte die Parlamentarierin.

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