China K. im Dschungel |
Geschrieben von Eva Kumar | |
Dienstag, 3. April 2007 | |
Das aus Zimbabwe stammende Theaterensemble IYASA spielt wieder mit dem Theatro Piccolo das Stück von der Kindersoldatin China Keitetsi. Gegründet wurde das Theatro Piccolo 1991 von Ch. Picco Kellner & Robby Lederer in Dietersdorf / NÖ. Inzwischen sind sie eine Gruppe von etwa 20 Kollegen & Freunden, die gemeinsam professionelles Theater machen. Dabei verwenden sie, was sich an Spielformen anbietet. Ihre Stücke schreiben sie selbst. Die Mitarbeiter sind alles zugleich: Autoren, Puppenspieler, Musiker, Querdenker, Regisseure, Schauspieler, Bühnenbastler, Geschichtenerfinder. In allen Stücken werden Schauspiel, Puppen- Maskenspiel & viel Musik geboten! Als Tour-Theater konzipiert, spielen sie ihre Programme überall: 150 Vorstellungen jährlich. In Theatern, auf Stadtfesten, beim Open Air Festival, in Scheunen, in Schulen, im In- & Ausland. Auf internationalen Festivals in Deutschland, Italien, Tschechien, Polen, Bulgarien, Ungarn und China. Viele Stücke wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Sämtliche Stücke wurden vom Kulturamt Wien und dem Kulturministerium, einige vom Kulturamt NÖ, gefördert. INKULULEKO YABATSHA SCHOOL OF ARTS - IYASA ist eine Gruppe bestehend aus TänzerInnen, MusikerInnen & SchauspielerInnen aus Zimbabwe. Sie wurde 1998 als Mpopoma High School Drama Club gegründet, der sich dann zur professionellen Theatergruppe entwickelte, tourte durch Swaziland, Botswana und Südafrika und im folgenden auch durch die USA. 2002 haben sie ihre Africana-Americano-CD in New York während ihrer US-Tournee vorgestellt. Die Gruppe macht eine interdisziplinäre Mischung aus Theater, Tanz, Musik, interaktivem Workshop und ist bereits von ihren letzten Auftritten 2006 und früher in Österreich bekannt. „China K. - Das Tagebuch einer Kindersoldatin“ heißt das Stück, das wieder im Dschungel Wien im Museumsquartier aufgeführt wird. Die wahre Geschichte der China Keitetsi (erschienen unter dem Titel "Sie nahmen mir meine Mutter und gaben mir ein Gewehr", Ullstein Verlag) sieht so aus: China Keitetsi wird 1976 in Uganda geboren. Im Alter von acht Jahren flieht sie vor den Gewalttätigkeiten ihres jähzornigen Vaters und gerät in ein Rekrutierungslager der ugandischen Widerstandsarmee NRA (National Resistance Army), die von Yoweri Museweni, dem heutigen Staatspräsidenten, angeführt wird. Hier wird sie zur Kindersoldatin gemacht und man gibt ihr einen neuen Namen: "China" – von ihrem Ausbilder so genannt, weil sie "Schlitzaugen" hat. Und sie bekommt ein Gewehr und muss als Leibwächterin und Frontsoldatin kämpfen. 2004 gründete China den als gemeinnützig anerkannten deutschen Förderverein "Hilfe für ehemalige Kindersoldaten und afrikanische Kriegsopfer e.V.", mit dessen Spendeneinnahmen sie ein Zentrum zur Reintegration ehemaliger Kindersoldaten in Kigali, Ruanda, aufbauen möchte. Ihre Geschichte kommt in einer Mischung aus europäischem Figurentheater und afrikanischer Schauspiel- und Tanzkunst auf die Bühne: Dschungel Wien Museumsquartier, 7., Museumsplatz 1, (01) 522 07 20-20. Am 12. und 13. April wird die Autorin für ein Gespräch zur Verfügung stehen. |
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